Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Qupperneq 75
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wohl nur mássig zu der Wasseraufnahmefahigkeit beitragen
durften. Insgesamt diirfte also die Wassermenge im m:'
durchschnittlich nicht 20 Liter iibersteigen.
Fiir die Durchlássigkeit des Gesteins sind die Spalten
von grosser Bedeutung. Sie bedingen vor allem eine verti-
kale Durchlássigkeit. Dabei ist zu beachten, dass nur die
tektonischen Spalten, nicht aber die feinere Kliiftung die
Tuffschichten durchsetzen. Es ist deshalb auch anzuneh-
men, dass die Durchlássigkeit der Tuffschichten den
vertikalen Wasserstrom kontrolliert und verlangsamt.
Wir haben oben gezeigt, dass eine gewisse Neigung
der Plateaudecken eine Vorausstzung fiir die Entstehung
der heissen Quellen zu sein scheint. Das könnte bedeuten,
dass die Tuffschichten, wohl am ehesten die tieferen unter
ihnen, fiir das Wasser praktisch undurchlássig sind und,
dass die treibende Kraft eine deutliche horizontale Kom-
ponente haben muss um die Heisswasserzirkulation zu-
standezubringen. Es láge dann ein áhnlicher Fall vor wie
im Columbia Basaltplateau in N.A., wo das Grundwasser
zuerst sinkt um auf undurchlássigen Sandsteinhorizonten
seitlich zu fliessen. (Tolman, Ground Water, S. 311). In
dem Falle wiirde die Durchlássigkeit des Gesteins wesent-
lich durch die Spalten bedingt sein.
Es wáre jedoch verfehlt, die uns interessierende
Durchlássigkeit mit der des Columbiaplateaus vergleichen
zu wollen. Denn dort durchfliesst das Quellwasser die
oberen Schichten, wo die Spalten verháltnismássig weit
klaffen, wáhrend wir doch annehmen miissen, dass die
Spalten in Tiefen von einigen Kilometern auf Grund von
Quetschungen zusammengedruckt sind und man muss sich
auch vergegenwártigen, dass es Basalte gibt, bei denen
schon in einer Tiefe von ein paar Kilometern die Fliess-
grenze erreicht ist. Aus diesem Grunde ist auch ein Ver-
gleich mit rezenten Laven, die, wie die grosse Lavawiiste
Ódáðahraun in Island, alles auf sie fallende Meteorwasser,
aufsaugen, nicht möglich.
Wie gross in Wirklichkeit die uns interessierende