Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Side 77
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geschehen durch eine Absenkung das Wasserspiegels in
der Quelle oder in dem Bohrloch.
Man kann dann, wenn die Lage der Quelle geeignet ist,
den Abfluss durch Grabungen um einige Meter absenken,
oder ist dies nicht möglich oder reicht die Absenkung zur
Erzeugung einer gewiinschten Ergiebigkeit nicht aus, ist
die Pumpe zu benutzen.
Die Ergiebigkeit ist direkt proportional der Druckhöhe
und es hángt deshalb von der urspriinglichen Druckhöhe
ab, wie weit man die Ergiebigkeit durch eine gegebene Ab-
senkung vergrössern kann. In der Gleichung Q — cH, wo
Q die Ergiebigkeit und H die Druckhöhe bedeutet, ist c
offenbar gleich der Ánderung der Ergiebigkeit bei der Er-
höhung oder Absenkung der Wasserspiegels um eine
Lángeneinheit. Nach der Ermittelung von c kann man H
berechnen.
Fiir Laugaland in Eyjafjörður fand ich am 23. Nov. 1941
H=5,l m. Eine Quelle miindet hier in den Boden eines
Bassins mit senkrechten Wánden ein. Der Anstieg des
Wasserspiegels nach einer Absenkung von 1 m gab als
Funktion der Zeit eine gekrummte Kurve (aus 18 Punkten
bestimmt), die c einigermassen genau ermitteln liess. In
Laugaland wiirde hiernach eine Absenkung um 5 m eine
Verdoppelung der Ergiebigkeit herbeifuhren.
In Þvottalaugar bei Reykjavík fanden Th. Thorkelsson
und St. Jónsson in einem Bohrloch H = 2m. (20, S. 75).
Ich habe einige Male nach Eruptionen des Grossen Geys-
irs (31), wobei die 22 m tiefe Röhre sich völlig entleerte,
den Anstieg des Wassers gemessen. Da die Röhre ungefáhr
zylindrisch ist, wiirde man einen mit der Zeit langsamer
werdenden Anstieg erwarten. Aber das umgekehrte isteher
der Fall. Daraus muss man wohl folgern, dass die normale
Druckhöhe in Geysir gross ist. (Eine Absenkung des Was-
serpiegels um 0,6 m, wie ich sie zur Neubelebung der Aus-
briiche im Jahre 1935 ausfiihrte, hat deshalb, nebenbei be-
merkt, einen verschwindenden Einfluss auf die Ergiebig-