Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Blaðsíða 47
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auch von deutschen Vögeln oft gehörte tschick tschick,
das mir allerdings ungewöhnlich kráftiger erschien und
jedenfalls auffallend weit zu hören ist. Die Mehrzahl
der mir begegneten Vögel verhielt sich indessen völlig
stumm.
Was endlich die Art der aufgenommenen Nahrung
angeht, so besteht sie, soweit sich das auf Grund der
mir vorliegenden Mageninhalte beurteilen lásst, auch
wáhrend der Wintermonate ausschiesslich aus Insekten,
und zwar ganz vorwiegend entweder aus kleinen Káfern
(Staphyliniden u.a.) oder aus Zweifluglern (Fliegen),
von denen ausser den Imagines vorzugsweise Larven
und Puppen verzehrt werden. Der Gedanke, dass mit
dem Wechsel des Biotopes insofern eine Veránderung
der Nahrungswelt des Vogels statthátte, als wenigstens
gelegentlich auch kleine marine Organismen (Krusta-
zeen) gefressen wurden, erfáhrt also durch die vor-
stehend mitgeteilten Befunde keine Stutzung.
Zum Schlusse scheint es mir angebracht, noch ein
kurzes Wort uber die Körpermaasse des islándischen
Zaunkönigs zu sagen, die von den einzelnen Autoren
meist sehr verschieden angegeben werden. Ich habe im
La,ufe der Zeit Gelegenheit gehabt, im ganzen 6 Vögel
dieser Rasse im Fleisch durchzumessen, sowie 2 weitere
aufgestellte Stucke im Museum in Reykjavík náher zu
untersuchen. Mein auf Grund des Ergebnissas dieser
Messungen gebildetes Urteil möchte ich dahin zusam-
menfassen, dass sowohl Hartert (3) wie Salomonsen (5)
Maasse des Vogels, und zwar insbesondere die
Schnabellánge, ganz erheblich iiberschátzt haben. Ich
Will zwar nicht in Abrede stellen, dass gelegentlich auch
Exemplare mit einem 15 bis 17 mm langen Schnabel 2)
gefunden werden könnten: das sind jedoch fraglos Ex-
tremwerte fur einzelne, ausnahmsweise grosse Stucke,
2) Dass diese Maasse allerdings auch fur weibliche Vögel zu-
treffen, möchte ich stark in Zweifel ziehen.