Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Blaðsíða 138
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Bei naherer Betrachtung dieser Verháltnisse in Nord-
und Westisland bin ich zu einer etwas abweichenden Auf-
fassung gekommen.
In vielen Fállen wie bei Reykjahóll im Skagafjördur, Reyk-
hólar am Breidifjördur und im Borgarfjördur ist bekannt,
dasz die Quellen innerhalb einer Gruppe keine Beziehung
zu der Richtung einer an der Stelle zu erwartenden Bruch-
linie zeigen. Im Gegenteil ordnen sich die einzelnen Quel-
len meist nach der NO-Richtung, wie die Bruch inie auch
liegen mag. Der Umstand, dasz lángs der ganzen Bárdar-
dalsbruchlinie, soviel bekannt, keine heisze Quelle vorhanden
ist, macht die Bedeutung der Bruchlinien fur das Auftreten
von heiszen Quellen etwas zweifelhaft.
An einigen Stellen, besonders in Nordwestisland, hat
Thoroddsen beobachtet, dasz die Quellen an tertiáren Ba-
saltgángen hervorbrechen.
Thorkelsson erwáhnt auch, dasz in Glerárgii und bei
Syðra-Gil im Eyjafjördur die warmen Quellen an Basalt-
gángen auftreten. Eine Untersuchung anderer Quellen im
Eyjafjördur sowie im Borgarfjördur und bei Reykhólar hat
nun gezeigt, dasz die Quellen an diesen Orten viel enger
an Basaltgánge geknupft sind als man geglaubt hat. Im fol-
genden soll das Ergebnis dieser Untersuchungen mitgeteilt
werden.
Eyjafjördur. Bezuglich der Beschreibung der Quellen
weise ich auf Thorkelsson4* hin.
In Glerárgil hat der Warmwasser fiihrende Gang die
Richtung N 21° 0. Er lászt sich in der Glerárkluft auf einer
Strecke von etwa 100 m verfolgen und hat eine Breite
von 3—4 m.
Laugaland. 20 m. nö der Quellen wird im Lauf
eines Baches ein 6—7 m breiter Gang sichtbar; vielleicht
sind es zwei zusammenstoszende Gánge mit den Richtungen
ca. N 27° 0 und N 19° O. Die Richtungen sind unsicher,
da das sichtbare Stuck nur 2—3 m lang ist.
Sowohl bei Brúnhús wie Grýta ist der Basalt unter
máchtigen glazialen Ablagerungen verborgen, An anderer