Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Blaðsíða 143
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Doch ist es sehr wahrscheinlich, dasz samtliche Quellen
hier an Gange gekniipft sind. Reykhólar liegen an einer
Bruchlinie auf der Grenze des Breidifjörður-Senkungsge-
biets. In Miðhúsa-hyrna sind viele, einige Dezimeter breite,
von Osten nach Westen gerichtete, mit Zeolithen gefúllte
Spalten, die die Gange durchsetzen. Im Berge Reykjanesfjall
sind auch bedeutende Dislokationen vorhanden. Zweifellos
hangen die Quellen mit diesem Bruch in der Erdkruste
zusammen.
Lundarreykjadalur. Bei Reykir konnten keine Gange
unmittelbar am Quellengebiet mit Sicherheit festgestellt
werden, obwohl der Untergrund im Quellengebiet an der
Tungná sichtbar wird. Es ist jedoch möglich, dasz etwaige
Gánge nicht die obersten Schichten durchsetzen, die ver-
haltnismaszig jung sein mússen. Bei den anderen Quellen
in Lundarreykjadalur war der Basaltuntergrund nicht sichtbar.
Die Quellen bei Reykir liegen vorzugsweise auf einer
Geraden mit der Richlung ca. N 40° O.
Dieselbe Richtung (N 40—50° O) haben auch Gange, die
im Lauf der Tungná 7 km unterhalb Reykir zum Vorschein
kommen. Dies könnte fúr unterirdische Gánge bei Reykir
sprechen.
Zusammenfassung. Im Eyjafjördur brechen die warmen
Quellen úberall, wo der Basaltuntergrund freiliegt, an Gángen
hervor; an einigen anderen Quellen machen magnetische
Messungen das Vorhandensein eines Ganges sehr wahr-
scheinlich. Bei Reykhólar sind einige Quellen unzweifelhaft,
möglicherweise sámtliche dort auftretenden Quellen an
Gánge geknúpft. In Reykholtsdalur brechen die Quellen bei
Kleppjárnsreykir, Árhver und die Quellen beim Fundarhús
(vgl. die Karte) an Gángen hervor, wahrscheinlich auch die
Deildartunguquellen und damit verbundene Quellen auf
der Súdseite des Flusses Reykjadalsá, Sturlureykir und die
Quelle bei Úlfsstaðir. Nirgends konnte die Unabhángigkeit
der Quellen von Gángen bewiesen werden. Auch in Lunda-
reykjadalur sind unterirdische Gánge unter den Quellen
sehr wohl möglich.