Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Side 37
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dann starkes westliches Fallen auf. Hier finden sich die
Thermen von Reykir und Sauðanes. In der geneigten West-
seite von Vatnsnes finden wir die Thermen von Skarð.
Die Skagafjörðurthermen treten auch an geneigten
Schollen auf.
Man bekommt den Eindruck, dass die Neigungen an sich
zu der Entstehung der Thermen beitragen. Dariiber hinaus
scheint die Temperatur der Quellen durch ihre Lage
i'elativ zu dem Streichen der Decken wesentlich bestimmt
zu sein, wie das in Skagafjörður deutlich hervortritt. Hier
haben wir gleiche Temperaturen in Skíðastaðir, Reykir und
Goðdalir, was wir dazu in Beziehung setzen können.dassdie
Decken in der Richtung des Tales wagerecht sind. Siidlich
davon beobachtet man starkes siidliches Fallen und hö-
here Temperatur in den dort befindlichen Hof-Quellen.
Diese Verkniipfung mit der Neigung der Basalttafel ist
wohl nicht anders aufzufassen als dass bei geneigten
Schichten Druckwasser entsteht, ein Fall wohl bekannt
aus der Theorie des artesischen Wassers. Ganz auf unseren
Fall zugeschnitten ist folgende Bemerkung Keilhacks:
i.Sehr viel hiiufiger tritt jedoch der Fall ein, dass das
Wasser auf geneigten Schichten in der Tiefe lagert und
seinen Weg so lange fortsetzt, bis das Schichtensystem
durch eine Verwerfungslinie abgeschnitten wird oder bis
es seitlich von undurchlassigen Eruptivgesteinsgángen
oder -stöcken oder von Erzgángen abgeschnitten wird. In
solchen Fállen dient entweder die Verwerfungsspalte
selbst oder das entlang von Mineral- und Gesteinsgángen
rnehr oder weniger gelockerte Nebengestein als kommuni-
^ierende Röhre, durch die das Wasser unter Zurucklegung
eines viel kiirzeren Weges und selbstverstándlich auch in
viel kiirzerer Zeit, als zum Abstieg erforderlich war,
'vieder an die Oberfláche gelangen kann“. (17, S. 229).
Dass die Neigungen, um die es sich handelt, zur Ent-
wicklung artesischen Wassers geniigen, erhellt aus der
Tatsache, dass das grosse Druckwassersystem Wisconsins,