Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Qupperneq 56
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Will man nun versuchen, die Warmeverluste in den
wirklichen Quellen zu schátzen, so hat man vor der Úber-
tragung obiger Ergebnisse zwei Faktoren zu beachten.
Bei den wirklichen Quellen wird die unterirdische Leitung
nicht so regelmássig sein wie in unserem Beispiel; dadurch
kann die Wármeabgabe an die Wandungen gesteigert
werden. Zweitens kann die Temperatur der Quellen durch
Mischung mit kaltem Wasser erniedrigt worden sein. In
jedem Einzelfall wird es nicht leicht sein iiber den Zutritt
von kaltem Wasser zu entscheiden. Allgemein muss man
aber annehmen, dass die Quellröhren durch Krusten-
bildung abgedichtet sind. (Vgl. hierzu auch Keilhack,
Lehrbruch der Grundwasser und Quellenkunde, S. 358).
Man kann ferner auf statistische Weise zeigen, dass diese
Art der Abkiihlung allgemein nicht verwirklicht sein
dúrfte.
Tab. II.
t° Ergieb. 1/sec
Syðri-Reykir, Mosf. 86—95 7300
Norður-Reykir ca 83 ?
Stóri-As, Borgarf. 75—76 15—20
Skarð, Vatnsnes 75 ca 10
Reykjarhóll, Skagaf. 89 7,3
Skíðastaðir, Skagaf. 67 8,2
Reykir, Skagaf. 65 ca 32
Goðdalir, Skagaf. 65 ca 20
Stekkjarflatir, Skagaf. 35,5 5,3
Skeggjabrekkudalur, Olafsf. 50,7 ca 12
Laugar, Reykjadal 58 8—9
Die Statistik ergibt námlich, dass in ganz Island ausser-
halb des Wirkungsbereiches des rezenten Vulkanismus, die
Thermengebiete mit Siedequellen besonders ergiebig sind,
von 10 Sekundenlitern und mehr. Dagegen sind die kálte-
ren Thermengebiete gewöhnlich wasserarm, 1 Sekunden-
liter oder weniger. Die Temperatur wáchst, mit anderen
Worten, gewöhnlich mit der Ergiebigkeit. Diese Verhált-