Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Síða 5
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gefördert, dass man mit Recht in Zweifel ziehen darf,
ob im Jahre 1927 bereits wieder ein wirkliches Bediirf-
nis nach einer zusammenfassenden Darstellung vorhan-
den war, zumal auch die von H. im Vorwort angekiin-
digte Untersuchung der islándischen Lokalrassen voll-
stándig resultatlos verlaufen ist und erst spáter, beson-
ders von Salomonsen, erfolgreich weitergefuhrt wurde.
Den Versuch des Verfassers, die Herausgabe seines
Handbuches zu einem Teil mit dem Fehlen eines mo-
dernen Nachschlagewerkes in englischer Sprache zu be-
grunden, muss ich auch deswegen als gescheitert an-
sehen, weil es sich bei seiner Arbeit nicht um einen
Reisefuhrer fur englische Touristen, sondern um ein
wissenschaftliches Werk handelt.
Selbstverstándlich sagen diese grundsátzlichen Ein-
wendungen garnichts gegen die Qualitát der Arbeit an
sich und sie wáren sehr wahrscheinlich nie ausge-
sprochen worden, wenn das Buch nicht so zahlreiche
sachliche Unrichtigkeiten enthalten wurde, dass es an-
gezeigt erscheinen diirfte, an dieser Stelle etwas náher
darauf einzugehen, zumal die Art der Fehler háufig
derartig ist, dass jemand, der die Arbeit nur benutzt,
um sich gelegentlich zu orientieren, sie unmöglich als
solche erkennen kann.
Schon wenn man das Buch von H. in die Hand nimmt,
fállt einem, zunáchst rein áusserlich, der ausserordent-
liche geringe Umfang des Werkes auf; nun ist das zwar
in der Regel kein Massstab, nach dem man eine wissen-
schaftliche Leistung beurteilen sollte, aber es gibt im-
merhin zu denken, wenn man erfáhrt, dass H. in seinem
,,Handbuch“ den Gegenstand in grossem Druck auf 117
Seiten behandelt, wáhrend Hantzsch vor mehr als 20
Jahren fur einen ,,Beitrag“ bereits das dreifache Volu-
men in Anspruch nehmen musste. Die Frage, ob und in-
wieweit der Verfasser auf so beschránktem Raum eine
auch nur annáhernd erschöpfende Darstellung der or-
nithologischen Verháltnisse Islands zu geben imstande
sei, ist um so berechtigter, als H. selbst seine Aufgabe
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