Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Qupperneq 30
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an derartigen Stellen. Wenn man z. B. von Reykjavík
kommend, die Autostrasse nach Siidosten etwa 1 Weg-
stunde verfolgt, erreicht man unmittelbar am Meeresu-
fer eine Briicke, die iiber einen Fluss, oder richtiger ge-
sagt, iiber mehrere kleinere Fliisse ftihrt. Von hier aus
iiberblickt man eine weite, von Höhenziigen umrahmte
Bucht, die das Miindungsgebiet der eben erwáhnten
Flussláufe darstellt, und auch nach ihnen in der Landes-
sprache als Elliðaárvogur bezeichnet wird. Es ist dies
nun eine verháltnismássig seichte Einbuchtung, die in-
folgedessen bei Niedrigwasser regelmássig weite Strek-
ken des Meeresbodens freigibt. Der Untergrund ist teils
sandig, teils schlickig; felsiger Boden tritt aber ganz
zuriick. Dementsprechend besteht auch die Vegetation
nur zum geringsten Teil aus Fucaceen, wáhrend das ge-
meine Seegras (Zostera marina L.) stellenweise dichte
Rasen bildet.
Dieser Platz bedeutet nun fiir die zahlreichen Austern-
fischer der náheren und weiteren Umgebung einen na-
turlichen Sammelpunkt, den sie vornehmlich zur Ebbe-
zeit immer in betráchtlicher Anzahl bevölkern. Hier
sieht man sie zum Zwecke der Nahrungsaufnahme in
lockerem Verbande auf dem Watt stehen, alle mehr
oder weniger eifrig damit bescháftigt, ihre Nahrungs-
tiere durch tiefes Bohren mit dem Schnabel im Boden
aufzufinden und hervorzuziehen.
Unter solchen Umstánden wird man schwerlich gegen
einen Beobachter den Vorwurf der Leichtfertigkeit er-
heben können, wenn er, auch ohne Magenuntersuchun-
gen angestellt zu haben, auf Sandwiirmer rát, denn bei
dem oftmals geradezu massenhaften Vorkommen dieses
Borstenwurms an derartigen Plátzen, ist ja nichts natiir-
licher, als dass auch der Austernfischer sich von ihm er-
náhrt, zumal Arenicola zahlreichen Autoren zufolge ei-
ne Lieblingsspeise des Vogels ist. Ich selbst wurde des-
wegen keinen Anstand genommen haben, die Allgemein-
giiltigkeit einer derartigen, noch dazu durch entspre-
chende Beobachtungen erhárteten Meinung in Zweifel zu