Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Side 32
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bei Elliðaárvogur erneut besuchte, in der Absicht, das bis-
herige Resultat nach Möglichkeit durch weitere Belege
zu erhárten, traf ich es leider schlecht mit der Tide; das
Wasser war noch nicht abgelaufen und die wenigen,
iiberhaupt vorhandenen Tiere hielten sich ganz in Ufer-
náhe auf. Das Ergebnis entsprach den Umstánden; die
Untersuchung eines von mir erlegten Stiickes (Nr. 6)
ergab bei ziemlich leerem Magen den nachstehenden
Befund:
8 Opercula von Littorina obtusata L.,
1 Schalenbruchstiick von Balanus spec.,
Reste von 5 Riisselkáfern,1-) unbestimmbare Reste an-
derer Insekten,
12 Steinchen (klein, max. 3,4 X 2,8 mm),
1 Tauende, Pflanzen — und Holzteile.
Die Zusammensetzung dieses Mageninhaltes ist nur
insofern von Interesse, als sie wiederum die besonderen
Verháltnisse erkennen lásst, unter denen die Nahrungs-
aufnahme erfolgt ist. In jedem Fall sind es mehr oder
weniger typische Organismen der oberen Uferstufe, die
der Vogel, dem Strande nachgehend, aufgenommen hat.
Ftir die Beurteilung der grossen ernáhrungsbiologischen
Zusammenhánge ist die vorliegende Probe allerdings
ohne Belang, weil sie sowohl in qualitativer als auch in
quantitativer Hinsicht zu wenig ergiebig ist, und auch
mit Riicksicht auf ihre offenbar sehr zufállige Zusam-
mensetzung mehr den Charakter einer gelegentlichen
Nebennahrung trágt. Auf die Tatsache, dass ausser den
zahlreichen Steinchen, die doch augenscheinlich den
mechanischen Zerkleinerungsprozess der Nahrungstiere
unterstiitzen sollen, auch andere unverdauliche Stoffe
gefressen werden, fur die eine solche Erklárung nicht
ausreicht, sei an dieser Stelle besonders hingewiesen,
12) Wahrscheinlich handelt es sieh dabei um den ebenso hau-
figen wie verbreiteten Otiorrhynchus arcticus 0. Fabr., der nach
Lindroth (Insektenfauna Islands, Zool. Bidrag fr. Uppsala, Bd. 13,
1931, p. 412) auch innerhalb des Litorales auf sandigem Ufer ge-
funden wird.