Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Qupperneq 42
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eine besondere Halmlage versteift. Federn als Innenaus-
kleidung fehlten dagegen vollstándig, sodass die Frage
auftaucht, ob dies eine Eigenart der islándischen Rasse
sei oder aber, ob es sich, was ich persönlich eher glauben
möchte, im vorliegenden Fall um ein sogenanntes Spiel-
nest gehandelt hat.
Die Eier des islándischen Zaunkönigs sind bisher nur
in insgesamt vier Exemplaren bekannt geworden, die in
der Sammlung des Britischen Museums aufbewahrt wer-
den; doch ist deren Herkunft anscheinend nicht völlig
sicher. Bei den mir vorliegenden Stucken handelt es
sich um drei gut práparierte Schalen, die angeblich aus
einem wenig oder garnicht bebruteten 8-er Gelege stam-
men, das am 13. Juli 1934 bei Hraunkot (Aðaldalur)
in Nordisland eingesammelt wurde; fíinf Eier zerbra-
chen leider auf dem Transport. Auf den ersten Blick er-
scheint die Schale glanzlos reinweiss und erst bei sorg-
fáltigerer Betrachtung entdeckt man, z. T. nur unter
Zuhilfenahme einer Lupe, eine Anzahl sehr kleiner roter
Punkte und Farbflecken, die sparsam um den stumpfen
Pol verstreut stehen. Die Maasse nahm ich so:
18,7 mm X 13,5 mm = 0,088 g
18,2 mm X 13,2 mm = 0,088 g
17,6 mm X 13,6 mm = 0,089 g
Mit den Eiern der Nominatform verglichen, fállt die
bedeutendere Grösse sofort auf, doch scheinen daruber
hinaus Maassunterschiede zwischen islandicus-Eiern
und solchen der anderen nordatlantischen Troglodytes-
Rassen nicht zu bestehen. Vermessungsdirektor Schön-
wetter, der unlángst Gelegenheit hatte, die oben erwáhn-
ten vier Eierschalen im Britischen Museum náher zu
untersuchen, schrieb mir kurzlich in Úbereinstimmung
damit, dass er diese den ebenfalls von ihm studierten
hirtensis- und borealis-Eiern „gleich oder ganz nahe-
kommend" gefunden habe.
Schliesslich sei hier noch kurz auf zweierlei aufmerk-
sam gemacht, námlich einmal auf die hohe, urspriing-
liche Eizahl des Geleges und zum andern auf die ver-
J