Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Blaðsíða 46
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trifft zu. Jedenfalls erinnere ich mich, ihn auf meinen
regelmássigen Jagdausflugen in der Náhe des Dorfes
Laugarnes auf einer Uferstrecke von wenigen hundert
Metern immer angetroffen zu haben, so oft ich ernst-
hafter nach ihm Ausschau hielt. Meistens sind es ein-
zelne Stucke, die sich Nahrung suchend zwischen den
grossen Basaltblöcken am Meeresufer herumtreiben;
doch beobachtete ich gelegentlich auch zwei und drei
Tiere zusammen. Ja, ein durchaus zuverlássiger Ge-
wáhrsmann berichtete mir sogar, dass er an der Strasse
nach Hafnarfjörður in unmittelbarer Náhe des Meeres
Mitte November 1934 auf einer kurzen Wegstrecke wohl
an 20 bis 30 Vögel dieser Art gezáhlt habe, sodass man
in dem Fall von einem geradezu massenhaften Auftre-
ten sprechen könnte.
Úber das Benehmen des Zaunkönigs wáre vor allem
zu sagen, dass er den Menschen gegenuber gewöhnlich
nicht die mindeste Scheu zeigt, ja, in der Regel kaum
Notiz von ihm zu nehmen scheint und háufig selbst dann
nicht einmal merklich reagiert, wenn man in seiner un-
mittelbaren Náhe mit grösseren Kalibern schiesst. Dass
es trotzdem nicht immer leicht ist, seiner habhaft zu
werden, hat seinen Grund in dem ausserordentlich
schwierigen Gelánde (vergl. die Abb.), in dem man den
Vögeln meistens nur schrittweise langsam kletternd fol-
gen kann. Oftmals verschwinden sie dann auch — mit-
unter viertelstundenlang — uberhaupt zwischen den
Felsblöcken und kommen erst nach geraumer Zeit an
einer weitentfernten, meist unerreichbaren Stelle wieder
zum Vorschein. Kann man aber endlich einen Schuss an-
bringen, dann ist es immer noch mehr als fraglich, ob
es gelingt, den Vogel zwischen den Steinen aufzufinden,
bzw. an ihn zu gelangen.
Den Gesang des Zaunkönigs habe ich nie zu hören
bekommen, wiewohl Faber (1) ausdrucklich berichtet,
dass „Sylvia troglodytes" auch im Winter mit lauter
Stimme auf dem Schnee singe. Dagegen vernahm ich
gelegentlich das charakteristische zrrrr und ebenso das