Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Side 118
116
19]
man sogar, dass sie sich gehalten haben, obwohl der Hof,
fur den sie urspriinglich gegolten haben, langere Zeit, ja
sogar viele Jahrhunderte unbewirtschaftet gewesen ist7).
Ausserdem hat es den Anschein, dass PÁLL VÍDALÍNeb)
IJntersuchungen iiber die »dagmál«-Marken angestellt hat
und hauptsáchlich von diesen ausgeht, wenn er behauptet,
»dagmál« sei in OSO, Azimut —6772°. wo meine Mess-
ungen—62° + 6° ergeben. Die Uebereinstimmung ist hier
so gut, dass sie meine Ansicht stiitzt, noch heutzutage
seien die »dagmáh-Marken im allgemeinen an den gleichen
Stellen wie vor 1700. »Náttmál« setzt PÁLL VÍDALÍN an
fur WNW (Azimut 11272°). was sich mit meiner Messung
sozusagen deckt; man kann aber aus den Schriften PÁLL
VÍDALÍN’S nicht erkennen, ob er auch Messungen fur »nátt-
mál« angestellt hat, obwohl dies an sich nicht unwahr-
scheinlich ist. Ausserdem sei erwahnt, dass er schreibt,6c)
»miðdegi« sei dasselbe wie »miðmundi«. Meine Mess-
ungen fiir »miðdegi« sind ziemlich ungenau, ergeben je-
doch auf den Grad genau dasselbe Azimut wie fiir »mið-
mundi«.
Aus allen diesen Punkten scheint die Ansicht zu er-
hárten, dass meine Messungen als Mittelwerte dieselben
ergeben, die man gewonnen hátte, wenn man sie um 1700
oder m. a. W. vor gut 200 Jahren vorgenommen hátte.
Ich muss also annehmen, dass es sich um eine Ueber-
treibung handelt, wenn FiNNUR MAGNÚSSON behauptet,
die Tagesmarken seien nach 1700 erheblich verándert
worden: »Virkelig vedblev det Arnasonske System at hyl-
des og antages i Praxis, hvorved de gamle Dagsmærker
mere og mere afskaffedes, men nye vedtoges i deres
Sted«8). Bei einem Vergleich meiner Messungen mit den
Angaben PÁLL VlDALÍN’S muss ich vielmehr zu dem
Schluss kommen, dass spátere Veránderungen uberhaupt
sehr wenig Einfluss auf das Ergebnis der Messungen ge-
habt haben.
Es scheint ferner kein Grund vorzuliegen zu der An-
nahme, die Tagesmarken seien vor 1700 irgendwie