Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Page 122
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bindet, so braucht dies jedoch nicht zu bedeuten, dass die
Tagesmarke »eyktarstaður (Eyktstatte)« durchweg das Azi-
mut 52l/2° gehabt habe. Ich habe schon oben darauf hin-
gewiesen, dass dieses Azimut von 52l/2° wahrscheinlich
nahe der oberen Grenze fiir diese Tagesmarke gelegen
habe und dass »eykt« als Bezeichnung einer Eyktmarke
wahrscheinlich dasselbe gewesen ist wie »nón« oder doch
zumindest sehr nahe »nón«. Ausserdem scheint »nón«
als Eyktmarke allmahlich »eykt« fast volistandig verdrangt
zu haben. In den Karten fand ich 45 »nón«-Státten, aber
nur eine »er/fó«-Státte, deren Azimut nach meiner Messung
bedeutend kleiner war als der Durchschnitt der Azimute
fur »nón«. Nur zwei von den 45 »nón«-Azimuten zeigten
sich ein wenig kleiner. Vielleicht hat sich die Bezeichnung
»Eyktarhorn« erhalten, weil die Stelle so schlecht fur die
Zeit »nón« passte. Zur Zeit der Abfassung der Gottskálks
Annalen wurde »eykt« als bestimmte Tageszeit vielleicht
nur ausnahmsweise benutzt.
Oben war schon erwáhnt, dass, theoretisch betrachtet,
»nón« und »dagmál» am Horizont als symmetrische Punkte
beiderseits der Nordsudlinie verstanden wurden, der eine
in SW, der andere in SO. Es hat den Anschein, dass man
in gleicher Weise die »eykt«-Státte und »dagmála«-Siátte
als symmetrisch zur gleichen Linie liegend betrachtet habe,
vgl. »sól hafði þar eyktarstað og dagmálastað um skamm-
degi (die Sonne hatte dort Eyktstátte und Dagmálastatte
um Wintersonnenwende)«n).
In Skáldskaparmál erwáhnt SNORRI STURLUSON die Ein-
teilung des Jahres in vier Jahreszeiten auf folgende Art:
»Frá jafndœgri er haust, til þess er sól sezk i eykðarstað;
þá er vetr til jafndœgris; þá er vár til fardaga; þá er sum-
ar til jafndœgris. Haustmánuðr heitir hinn nœsti fyrir
vetr; fyrstr í vetri heitir gormánuðr (Von Sonnenwende ist
Herbst, bis die Sonne an der Eyktmarke untergeht; dann
ist Winter bis zur Sonnenwende. Dann ist Fruhling bis zu den
Umzugstagen; dann ist Sommer bis Sonnnenwende. Herbst-
monat heisst der náchste vor dem Winter; der erste im