Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Blaðsíða 124
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Winters im Auge gehabt habe, dass sie die »ei//rf«-Statte
auf Azimut 60° oder sogar GT1/^0 verlegt haben, um eine
Uebereinstimmung zu schaffen mit dem Sonnenlauf um
Oktobermitte.
Um entscheiden zu können, ob SNORRI gemeint hat, dass
der islandische Wintersanfang oder aber der Wintersan-
fang nach kirchlicher Zeitrechnung statt hatte, wenn die
Sonne an der Eyktmarke unterginge, muss man das Vor-
liegende vergleichen mit dem oben iiber die Eyktmarke
Gesagte.
Nach meinen obigen Ausftihrungen bin ich der Ansicht,
dass die Eyktstatte entweder dasselbe oder an derselben
Stelle gewesen sei wie die jiingere »nón«-Státte oder doch
zumindest ganz in der Nahe. Nach meiner Auffassung (vgl.
Tafel II) scheint alles daraufhin zu deuten, dass die Eykt-
státte ein Azimut zwischen 33° und 55° gehabt hat. Nun
zeigen Berechnungen, dass man auf dem 71° N.B. hátte
sein miissen, m. a. W. weit nördlich von Island, um im
Jahre 1230 um den 14. Oktober die Sonne mit einem Azi-
mut 55° untergehen zu sehen, und noch weiter nördlich,
wenn zu dieser Zeit das Azimut bei Sonnenuntergang noch
kleiner sein sollte. Aber am St. Klemenstag (23. November)
ging die Sonne unter mit einem Azimut 33° in 63,7°
N.B. berechnet fur den Untergang des Sonnenzentrums
unter waagerechten Horizont; die Refraktion der Luft ist
dabei ausser Acht gelassen. Das kann daher fur den sud-
lichsten Teil von Island gelten.
Soviel wird daraus nun klar, dass SNORRI’S Áusserung, der
Winter fange an, wenn die Sonne an der Eyktmarke unter-
gehe, nicht uberall in Island passen konnte. Wenn es sich
um den gewöhnlichen islándischen Wintersanfang, um den
14. Oktober, handelte, dann konnte dies nur zutreffen fur
einige Stellen im Nordlande, wo die Sonne hinter hohen
Bergen untergeht. Es ist aber unwahrscheinlich, dass SNORRI
seine Auskunfte von dort gehabt habe. In Reykholt, wo
SNORRI in seinen letzten Lebensjahren wohnte, ging die
Sonne zwar um Mitte Oktober hinter ziemlich hohen Ber-