Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Blaðsíða 153
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man deutlich wie jetzt der Wasserspiegel ansteigt. Wenn
diese periodische Auf- und Abbewegung sich 5—10 mal
wiederholt hat, treten schlieszlich grosse Dampfblasen an
die Oberflache, und nun gerat das Wasser in heftigsten Auf-
ruhr. Der weisze Schaum wird höher und höher ge-
spritzt, wahrend das Donnern fortdauert. In dieser ersten
Phase des Ausbruchs, die mit kurzen Unterbrechungen
etwa 5 min. dauern kann, erreicht das Wasser selten eine
gröszere Höhe als 15—20 m.
Plötzlich wird alles wieder ruhig, das Wasser sinkt ins
Bassin oder die Röhre zuruck, je nachdem wieviel Wasser
wahrend der Eruption abgeflossen ist.
Meistens ist jetzt die Eruption zu Ende; man spricht dann
von einer kleinen Eruption.
Wenn aber in dieser ersten Phase viel Wasser abge-
flossen ist, kommt es vor, dasz von jetzt ab die Wasser-
strahlen viel höher schieszen als vorher und 40—50 m
Höhe erreichen. Dieses Schauspiel kann dann 10—15 min.
fortdauern, bis das Wasser etwa 12 m tief steht. Doch
kann das Spritzen bis etwa 10 m Höhe noch mehrere
Stunden fortdauern. Nicht immer nimmt eine grosze Erup-
tion einen solchen Verlauf. Hat man die Quelle vor der
Eruption mit 25—75 kg Seife gespeist, kann man meist damit
rechnen, dasz in der zweiten Phase hauptsachlich Dampf
ausgestoszen wird. Nachdem das Wasser nach der ersten
Phase fiir 5—10 sec. still gestanden hat, schieszt urplötzlich
ein senkrechter Dampfstrahl in die Höhe, der viel Wasser
mitreiszt. Die Höhe ist gewöhnlich 40—50 m, manchmal
sogar 60 m. Leider ist die Höhe nur selten genau gemessen
worden, sodasz Schátzungen, die eine noch gröszere Höhe
ergaben, nicht bestátigt werden konnten.
Die Dampfausstoszung dauert fiir einige Minuten fort
bis alles Wasser aus der Röhre in Dampf verwandelt oder
ausgeschleudert worden ist. Dann hört die gröszte Kraft
des Dampfes recht plötzlich auf, doch dampft es noch
mehrere Stunden stark aus der Röhre.