Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Blaðsíða 155
15]
153
son. Die Tabelle ist vielleicht nicht ganz vollstandig, es
können wohl in der Nacht Ausbriiche vorgekommen sein,
die dem Wáchter entgangen sind.
Die Veránderlichkeit der Periode ist z. T. jedenfalls durch
das Wetter verursacht, indem bei ruhiger Luft und heiszem
Wetter das Wasser wármer wird als sonst. Wetterbeob-
achtungen am Geysir stehen fiir diese Zeit leider nicht
zur Verfugung, sodasz diese Abhángigkeit nicht zahlen-
mászig gezeigt werden kann. Der 29. und 30. Aug.
waren auf Hæli in 28 km Entfernung relativ warm und die
Erkliirung fur die vielen Ausbruche an diesen Tagen ist
zweifellos in dem schönen Wetter zu suchen. Die vielen
Ausbruche am 24. und 25. Aug. ruhren her von einer
Verkleinerung der Wasseroberfláche. Es ist bemerkenswert,
dasz die Ausbruche nur ausnahmsweise regelmászig auf-
treten wie am 21. Aug. und anfangs am 8. Aug.
Vergleicht man diese Tabelle mit den Beobachtungen
von Bunsen und Descloizeaux8) so sieht man, dasz die Er-
hebungen der Wassersáule um 1—2m, begleitet von De-
tonationen, die diese Forscher ungefáhr alle anderhalb
Stunden beobachteten, heute bei der verkleinerten Ober-
fláche zu den kleinen Eruptionen von 10—20 m Höhe ge-
worden sind. Bei kaltem Nordwind habe ich einmal be-
obachtet, dasz eine Eruption iiber die Detonationen und
eine kleine Aufwallung der Oberfláche nicht hinauskam.
THEORIE DER AUSBRUCHE.
Wir haben schon erwáhnt, dasz Mackenzie, Bunsen und
Descloizeaux sich um die Erklárung der Ausbriiche bemuht
haben. Seither ist eíne Anzahl Geysirtheorien entwickelt
worden. Insofern sie sich aber auf den Groszen Geysir be-
ziehen, mussen die Betrachtungen zum gröszten Teil auf
Bunsens Material beruhen, das bisher das vollstándigste
war. Wir halten es aeshalb fiir unnötig, hier auf alle diese
Theorien einzugehen, und werden uns darauf beschránken
die Grundlage der beiden Hauptklassen von Theorien zu