Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Page 160
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28. VII. zeigen den Anstieg der Temperatur bei der all-
mahlichen ersten Senkung des Wasserspiegels. Um 14 Uhr,
als 119.8° C in 10.7 m Tiefe gemessen wurde, hörte die
Arbeit auf und die Quelle wurde sich selbst iiberlassen.
In einer Stunde sinkt dann die Temperatur in 10.7 m
Tiefe um 4°; am Boden (damals sank das Thermometer
18 m tief) sinkt sie zuerst, um darauf innerhalb 35 min.
um 2° zu steigen.
Am 19. VIII. steigt die Temperatur in 26 min. um 1.6°
in 10.7 m Tiefe. Spáter am selben Tage steigt sie in 2
Stunden um 1.3° in der gleichen Tiefe, und die Bodentem-
peratur steigt um 4.0° in 2 Stunden 11 min. Diese Bei-
spiele zeigen, welch unregelmaszige Ánderungen die Tem-
peratur erfáhrt. Diese Ánderungen könnea nicht auf áuszere
Einflusse wie Wind oder Lufttemperatur zurtickgefuhrt wer-
den und mtissen durch die innere Bewegung des Wassers
verursacht sein. Zweifellos ist die Konvektion in der 3 m
weiten Röhre sehr betráchtlich, wie die ruhigen Aufwal-
lungen des Wassers am deutlichsten zeigen, und spielt ftir
die Temperaturverteilung eine wichtige Rolle. Am ein-
fachsten beweist dies die Neuerweckung der Eruptionen
durch Ableitung des kalten Oberfláchenwassers. Hieraus
sieht man, dasz die Temperatur an irgend einer Stelle,
sogar nur 5—10 min. vor einer Eruption gemessen nicht
ohne weiteres der Temperatur zu Beginn der Eruption
gleichgesetzt werden kann und ferner wird die Tempera-
tur in einer bestimmten Tiefe örtlich verschieden sein kön-
nen.
Welchen Einflusz haben nun die kleinen Eruptionen auf
die Temperatur?
In der Tab. II. haben wir die Temperatur 5—10 min. vor
und wenige Minuten nach der Eruption am 19. VIII um
11,10 Uhr.
In 10.7 m Tiefe ist die Temperatur unverándert geblie-
ben, in 7 m Tiefe ist sie um 3° gestiegen und am Boden
um 3.6° gefallen. Im Ganzen hat also ein allerdings ge-