Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Qupperneq 161
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ringer Ausgleich der Temperatur stattgefunden wie die
starke Bewegung des Wassers erwarten laszt.
Ein ahnliches Verhalten zeigt die Eruption am 20. VIII
um 8,27 Uhr wo wir die Temperatur 7—13 min. vor Be-
ginn und bis etwa 20 min. nach dem Ende der Eruption
kennen. In 10,7 m Tiefe fallt die Temperatur um 1.2°, in
7,1 m Tiefe steigt sie um 2°, am Boden diirfte sie fast
unverandert geblieben sein. Betrachten wir schlieszlich die
Eruption am 21. VIII 13,50 Uhr:
Am Boden fallt die Temperatur um 2.1°, in 10.7 m Tiefe
steigt sie von 115,2° auf 116,5°, in 7 m Tiefe steigt sie
ebenfalls um 3,5° und auf der Oberflache steigt sie um
2,7°.
Aus diesen drei Beispielen sehen wir, dasz der Einflusz
der kleinen Eruptionen auf die Temperatur nur in einem
Ausgleich zwischen den unteren und oberen Teilen der
Röhre besteht, dasz dagegen eine merkliche Abkiihlung des
ganzen Wassers nicht eintritt.
In drei Fállen, am 28. VII. und 24. VIII wurden in
10.7 m Tiefe Temperaturen sehr nahe der Siedetemperatur
gemessen. Der Siedepunkt war 121.1° im ersten und 120.8° in
den beiden anderen Fállen. Es ist bemerkenswert, dasz am
28. VII erst dann kleine (Dampf-) Blasen an die Obeifláche
stiegen, wenn Temperaturen sehr nahe der Siedetemperatur
in 10.7 m Tiefe gemessen wurden. Vor der Senkung des
Wasserspiegels haben wir wáhrend eines 10-tágigen Auf-
enthalts am Geysir diese Blasen nie bemerkt. Am 24. VIII
machten wir die Beobachtung, dasz wáhrend der Messung
der Siedetemperatur in 10.7 m Tiefe das Thermometer
20—30 cm gehoben wurde. Hin und wieder nahm man
dumpfe schwache Detonationen wahr und kurz darauf traten
kleine Dampfblasen an die Oberfláche.
Hieraus schlieszen wir, dasz das Wasser in der Röhre
selbst in etwa 11 m Tiefe ins Sieden gerát, entweder ein
ruhiges oder stoszhaftes, von Detonationen begleitetes Sie-
den. Ein weiteres Argument fur diese Auffassung ist die
Labilitát der Eruptionstátigkeit. Sobald ein frischer Wind