Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Blaðsíða 170
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enden Magma und wiirde deshalb kaum merkbaren Einfluss
auf den Erstarrungsvorgang haben, selbst wenn die Erstar-
rung in unmittelbarer Beriihrung mit der Luft vorgegangen
ware. Aber die Erstarrung der Basaltsáulen hat sicherlich
so tief unter der Erdoberflache statt gefunden, dass die
jáhrlichen, bzw. táglichen Temperaturamplituden dort sehr
klein und folglich ohne Belang gewesen sind.
Von anderen periodischen Vorgángen, die möglicherweise
zur Erklárung der Schichtbildung in den Basaltsáulen her-
angezogen werden könnten, möchte ich hier die regel-
mássig wiederkehrenden Gezeiten nennen. Die meisten von
mir beobachteten geschichteten Basaltsáulen finden sich in
der Náhe der Meeresufers, und wahrscheinlich war der
Stand des Meeresspiegels zur Zeit ihrer Entstehung nicht
erheblich verschieden von dem jetzigen. Es scheint deshalb
nicht ganz ausgeschlossen, dass die Erdschichten, welche
den intrusiven Basalt umgaben, zur Flutzeit durch das kalte
Seewasser eine ziemlich plötzliche Abkuhlung erlitten und
dadurch eine schnellere Erstarrung der Lavamasse bewirkt
hahen. Trotzdem erscheint mir diese Erklárung nicht wahr-
scheinlich. Die Schichtbildung der Basaltgánge zeigt sich
mehrmals in ziemlich grosser Entfernung (1 bis 3 Meter)
von der Oberfláche des Basaltes oder von den Kontakt-
fláchen der Basaltgánge. In solcher Tiefe aber wurden
etwaige Temperaturschwankungen an der Oberfláche des
Basaltes nur doch einen sehr geringen Einfluss haben. Aus-
serdem scheint sowohl die Lagerung wie die Beschaffenheit
der Schichten darauf zu deuten, dass andere Faktoren als
die Abkuhlungsverháltnisse eine grössere Rolle bei der
Entstehung der Basalt-Bánder gespielt haben. Diese Schichten
treten dadurch zutage, dass sie widerstándiger sind als der
zwischen ihnen liegende Basalt. Das macht sich hauptsách-
lich dann bemerkbar, wenn die Basaltsáulen vom Meere
bzw. von der Brandung bearbeitet worden sind. Die grössere
Widerstándigkeit ist m. E. weniger auf schnellere Erstar-
rung des Basaltes zuruckzufuhren als vielmehr hauptsách-
lich darauf, dass der erstarrte Basalt an den wider-