Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1935, Page 177
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Dagegen habe ich in diinnen Gangen áhnliche Schichten
gesehen. Sie waren gut ausgebildet, nur waren die Abstánde
zwischen den widerstándigen Schichten betráchtlich kleiner.
Man kann diese Streifen, die parallel mit den Aussenwánden
verlaufen, nicht als Fluidalstrukturen deuten. Es sind Dich-
tevariationen, die durch Druckschwankungen wáhrend des
Erstarrens hervorgerufen wurden. In Erweiterungen solcher
Gánge, ebenso in kugelförmigen Ausláufern derselben habe
ich gesehen, dass diese Schichten den gleichen Abstand von
den Aussenwánden beibehalten, und dies ist m. E. unver-
tráglich mit einer Erklárung dieser Schichten als Strö-
mungserscheinungen.
Die hier gegebene Erklárung der Schichtbildung setzt
voraus, dass Druckschwankungen im unterirdischen Magma
ziemlich háufig vorkommen. Rhythmische Schwankungen
in der Tátigkeit vieler Vulkane sind gut bekannt,1) und
man muss annehmen, dass sie von entsprechenden Druck-
veránderungen begleitet sind. Hierdurch finden die ziemlich
regelmássigen Abstánde zwischen den widerstándigeren
Schichten ihre Erklárung. Selbstverstándlich muss die in-
trusive Magmaflussigkeit in unmittelbarer Verbindung mit
den eruptiven Kanálen stehen. Man muss annehmen, dass
die geschichteten Basaltsáulen nur an solchen Stellen vor-
kommen, wo die erstarrenden und sáulenbildenden Magma-
massen in Verbindung mit einem naheliegenden Vulkan
gestanden haben.
(Eingegangen am 26. Januar 1937).
’) Vgl. K. Sapper, Vulkankunde, Stuttgart, 1927, S. 260.