Íslenskt mál og almenn málfræði - 01.01.1982, Page 124
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Owe Gustavs
(11) Sprachpraktische Regel
Verwende in allen Fallen, in denen sich die durch með auszu-
driickende Beziehung auf einen hafa-Satz zuriickfilhren láBt,
den Akkusativ, in allen sonstigen Fállen den Dativ.* * * * * * 7
Die Anwendung von Regel (11) muBte Sprecher, fur die das Is-
lándische nicht Muttersprache ist, stets zu grammatisch richtigen Er-
gebnissen fuhren.
(12) Semantische Regel
Bei der Práposition með wird der Akkusativ gebraucht, wenn
das Bezugswort (bzw. Subjekt) als eine lebende, agierende,
verfugende GröBe aufgefaBt wird, d. h. wenn der gramma-
tischen Unterordnung ein tatsáchliches, tátliches Abhángig-
keits- oder Unterordnungsverháltnis (im Sinne der liaben-Re-
lation) entspricht. Með (Akk.) steht deshalb hauptsáchlich bei
Bezugswörtern (Subjekten) mit den semantischen Merkmalen
/+belebt/ und /+aktiv/: Mensch (in den mit Abstand háufig-
sten Fállen), (menschliche) Institution/Organisation, Tier,
Pflanze, Fahrzeug. Alle ubrigen Bezugswörter (Subjekte)
haben den Akkusativ bei með nur in dem MaBe, wie sie in
Haupt- und Nebenteile gegliederte GröBen bezeichnen, wobei
með (Akk.) einen oder mehrere der deutlich vom
,,Hauptteil“ abgegrenzten (und doch als zu ihm gehörig emp-
fundenen) (Bestand)Teile einfúhrt. Með (Dat.) láBt die
genannte Teil-von-Beziehung weniger deutlich werden.
Die semantische Regel (12) korrespondiert mit der syntaktischen
Hauptregel (10) insofern, als Bezugswörter (Subjekte) mit den seman-
tischen Merkmalen /+belebt/ und /+aktiv/ sicher zu den Wörtern
gehören, die am háufigsten als Subjekte in hafa-Sátzen gebraucht wer-
den.
(v)a Einn hlutr þykkir mpnnutn á skorta um virðing hans, er hann var goðorðslauss
(Band 63)
b Þykki mcr þat undarligt, faðir! um svá vitran mann (Eg 19)
c konungr gladdiz þá ok spyrr, hvat til tíðenda hefði orðit um ferðir þeira Þór-
ólfs (Eg 45)
Vgl. auch Anm. 9, 10 und 25
7 Vgl. abcr Anm. 6