Íslenskt mál og almenn málfræði - 01.01.1982, Side 133
Isl. Akkiisativkonstruktionen bei der Prciposition með 'mit’ 131
Bedeutung haben ,,in reicher Entfaltung des Gebrauchs“17 vorkommt,
dagegen in den Sprachen, denen der absolute Akkusativ fremd ist,
auch kein dem haben entsprechendes Verb anzutreffen ist. Dabei sei
von Wichligkeit, daB in diesen Sprachen zwar ein Verbum, das ‘besitz-
en’ bedeutet, existiert, dieses aber ,,nicht in demselben Sinne wie das
haben in weiterer Bedeutungsentwicklung . . . gebraucht werden
kann“. In diesen Sprachen sei fiir den Ausdruck des ‘Habens’ der no-
minale Typus mit oder ohne Kopula im Gebrauch, der auch im Griech-
ischen und Lateinischen vorkommt: lat. mihi liber est, russ. u menja
kniga, griech. (Homer) xpeíg óé poí eioi fKjyaTpeg. Weiter bemerkt
Biese (S. 131), dal3
die periphrastischen Bildungen, die mit dem Verbum liaben gebildet
sind, in denselben Sprachen und nur in diesen vorkommen, in denen
auch ein absoluter Akkusativ im Gebreuch ist, denen gegeniiber dieje-
nigen Sprachen, die keine Umschreibungen mit haben besitzen, auch
keinen Akkusativus absolutus haben.
Diese Beobachtung fuhrt Biese zu dem SchluB, daB der Acc. abs. mit
dem Vorhandensein eines Verbums mit der Bedeutung ‘haben’ und
mit der Herausbildung der mit diesem Verbum gebildeten Perfekt-
form im Zusammenhang steht. Diesen Umstand deutet Biese folgen-
dermaBen:
,,In denjenigen Sprachen, in denen ein Verbum haben vorkommt, druckt
es . . . nicht nur Besitzen im engeren Sinne aus, es ist vielmehr ein
17 Die rciche Entfaltung des Gcbrauchs von liafa bcreits im Altislándichen vcran-
schaulicht sehr gut folgendc Passage aus der Eiríks saga rauða:
(i) En er hon kom um kveldit ok sá maðr, er móti henni var sendr, þá var hon
svá búin, at hon hafði yfir sér tuglampttul blán, ok var settr steinum allt í
skaut ofan; hon hafði á hálsi sér glertplur, lambskinnskofra svartan á hpföi
ok við innan kattskinn hvít; ok hon hafði staf í hendi, ok var á knappr; hann
var búinn með messingu ok settr steinum ofan um knappinn; hon hafði um
sik hnjóskulinda, ok var þar á skjóðupungr mikill, ok varðveitti hon þar í tpfr
sín, þau er hon þurfti til fróðleiks at hafa. Hon hafði á fótum kálfskinnsskúa
loðna ok í þvengi langa, ok á tinknappar miklir á endunum. Hon hafði á hpnd-
um sér kattskinnsglófa, ok váru hvítir innan ok loðnir. (Eir 206-207)
DaB der Nominalsatz bei der Entstehung des Acc. abs. eine vermittelnde Funktion
gehabt hat, ist von Biese immerhin wahrschcinlich gemacht worden. (Zur Entstehung
des Acc. abs. aus haben-Sátzen und der eventuellen Rolle absoluter Nominative in die-
ser Entwicklung vergleiche man noch Norberg (1943, 87-96 passim, insbesondcre S.
91f.), der im wesentlichen Bieses Erklárung bestátigt.)