Íslenskt mál og almenn málfræði - 01.01.1982, Qupperneq 135
ísl. Akkusativkonstruktionen bei der Prdposition með ‘mit’ 133
c fylgir hún [loðnan] síðan ströndinni vestur á bóginn með land
á aðra hönd en saltríkan hlýsæinn á hina (Æg 20/72,414)
In dem folgenden Beispiel ist es fraglich, ob ein Nom. abs. oder
Acc. abs. vorliegt:19
(33) hon er enn mær, ok ferr laushár ok gullband um höfuð (SnE
56)
Inwieweit derartige Fálle mit neutralem Nomen die Entwicklung des
Acc. abs. gefördert haben, láBt sich schwer entscheiden. Wir glauben
jedoch nicht, dal3 sie der entscheidende Grund fúr die Entstehung
des Acc. abs. sind. Dieser liegt letztlich in dem auch von Biese (S.
133) hervorgehobenen „Vorhandensein des Verbums haben“ und
seinem „ausgiebigen Gebrauch11.20
19 Vgl. die Ubersetzungen, die Nygaard (1917:51) cinigen seiner Belege zur Erlautc-
rung beifiigt und die deutlich zeigen, wie an die Stelle der alten Nom. abs. (oder
Acc. abs.) in dcr modernen Sprache mú-Konstruktionen treten:
(i) Rauðr hafði dreka mikinn ok gullbúin hpfuð á
‘en stor drage med guldprydede hoder'
(ii) þar var ger mikil hirðstofa ok dyrr á báðum endum
‘en hirdstue som var stor og som der var dpr paa i begge ender’ = ‘en stor
stue med dör i b. e.’
2,1 Wie sind nun die Entstehung des Nom. abs. und das Nebeneinander von
Nom. abs. und Acc. abs. zu erkláren? Annema (1924) sagt, daB es (im Dcutschen)
nebcn dem Acc. abs., der noch immer von einem „toten und begrabcnen" haben re-
giert werde (von dem er sich ,,emanzipierte“, vgl. oben S. 130) auch absolute Konstruk-
tionen gibt, die auf Verbindungen mit sein zurúckzufúhren sind, z. B.
(i) Ich sah sie vor mir, blau die Augen, blond der Zopf
(ii) Da lag er, der Glanz seiner Rústung erloschen
Hier hat nach Anncma ein unausgesprochcnes sein vorgeschwebt:
,,wie die Akk.-Struktur sich gelöst hat aus dcr Verbindung mit haben, so sind
die Nominativ-Strukturen hervorgegangen aus der mit sein. Wir haben nicht eine,
sondern zwei Schichten, und die aus der Verbindung mit sein entstandene ist die
áltere.“ (S. 153)
Dazu stimmt die von Nygaard (1917:49ff.) gemachte Beobachtung, daB man sich die
„eigentúmliche Verwendung der Partikel ok“ in manchen altislándischen Sátzen durch
den Wegfall von vera erkláren könne. Nygaard fúhrt u. a. dcn Satz an (S. 50)
(iii) gaf Þorgeirr Halli gullhring ok skarlatsskikkju, en Kári silfrmen, ok váru á
gullkrossar þrír
und schreibt: ,,Wcnn nun in dem angeschlossenen Satz das Verb vera ausgclassen wird,
dann erhált man z. B.
(iv) hann haföi staf í hendi, ok ofan á silfrhólkr gyltr ok í silfrhringr
Wciter zitiert Nygaard (S. 51) den Satz