Íslenskt mál og almenn málfræði - 01.01.1982, Page 149
Isl. Akkusativkonstruktionen bei der Praposition með ‘mit’ 147
niedrigsten;’1 danach folgen mit etwa 4% die von Holtsmark (1955)
und Larsson (1891) ausgewerteten áltesten altnorwegischen bzw. alt-
islándischen Handschriften. In der klassischen altislándischen Prosa
schwankt der Anteil von meö (Akk.) zwischen 10% und uber 20%.32
Aus Tabelle 4 láBt sich deutlich ablesen, daB das Verháltnis með
(Akk.): með (Dat.) im Neuislándischen von der Stillage des Textes
abhángt; denn obleich z. B. in den schriftlich ausgearbeiteten Artikeln
und den jeweils an diese ankniipfenden Diskussionen der gleiche Ge-
genstand behandelt wird, liegt der Anteil von með (Akk.) in letzteren
um iiber 20% höher. Sicherlich wird man auch fiir das Altislándische
mit stilbedingten Schwankungen rechnen miissen (vgl. Tabelle 3).
Genauere Aussagen in dieser Richtung bediirfen aber sehr spezieller
Untersuchungen, die uns hier zu weit fiihren wiirden. Im Zusammen-
hang mit solchen Untersuclmngen könnte dann weiter geklárt werden,
ob sich die Kasusverteilung bei með sowie die Art der með-Konstruk-
tionen in der jeweiligen Quelle (Handschrift) als Kriterium bei der
Beurteilung altislándischer Texte verwenden lassen, z. B. in der Edda-
und Saga-Forschung. Dasselbe gilt entsprechend fiir den Nom. abs.,
Acc. abs. und die /rfl/a-Sátze. AuBer diesem Hinweis wollen wir uns
hier auf die Feststellung beschránken, daB die ermittelten statistischen
Werte nicht im Widerspruch zu der von uns bereits auf anderem Wege
gewonnenen Erkenntnis stehen: der Gebrauch des Akkusativs bei með
hat sich in historischer Zeit allmáhlich entwickelt, d. h. með (Akk.)
ist jiinger alsmeð (Dat.)33
31 Zwci dcr vier með (Akk.)-Konstruktionen in dcn poetischen Texten der Álteren
Edda gehören eigcntlich nicht in unseren Zusammenhang:
(i) Osnotr ntaör, (ii) hvaðan vetr of kom
es með aldir komr (Háv 27; EDDA 25) eða varnit sumar
fyrst nreð fróð regin (Vm 26; EDDA 57)
Hicr handelt cs sich um einen noch frei verwendetcn Akkusativ dcr Richtung, der
mit den von uns untersuchten með (Akk.)-Konstruktionen in keiner Beziehung steht.
Die beiden verbleibenden með (Akk.)-Konstruktioncn aus den poetischcn Texten der
Álteren Edda sind:
(iii) Á bjargi stóð
nreð Brimiscggjar (Sd 13; EDDA 252)
(iv) Hcr kom Þjóðrekr
með þría tógu (Gðr III,5; EDDA 297)
32 Bei dem fiir den Qlkofra þáltr ermittelten Anteil von 36,4% ist zu bcdenken, dafi
diese Zahl aus nur 11 Werten ermittelt wurde.
33 Vgl. aber Annr. 31, Beispiele (i) und (ii)