Mitteilungen der Islandfreunde - 01.07.1930, Blaðsíða 33

Mitteilungen der Islandfreunde - 01.07.1930, Blaðsíða 33
5. Dr. h. c. BJARNI SÆMUNDSSON. Die islándische Seefischerei. Bd. VII, H. 4 d. Handb. d. Seefischerei Nordeuropas. Stuttgart, Verlag E. Schweizerbartsche Verlags- buchhandlung, 1930. Wenn man berucksichtigt, daB heute mehr als 80% der Ausfuhr Islands aus Fischerei- produkten besteht, und daB ohne die staunenswerte Entwicklung der islándischen Seefischerei der heutige Wohlstand des Landes und damit seine ganze Entwicklung in den letzten Jahrzehnten nicht zu denken wáre, so ist es klar, wie wichtig es fflr alle diejenigen, die sich mit den islándischen Verháltnissen bescháftigen, sein muB, eine zusammenhángende Darstellung der islándischen Seefischerei zu erhalten. Eine solche liegt nunmehr in deutscher Sprache von dem besten Kenner des Gegenstandes, Bjarni Saemundsson, dem wissenschaftlichen Fischerei-Konsulenten Islands, vor. Nach einem kurzen Uberblick flber die Geschichte Islands gibt der Verfasser eine Darstellung der Kustengestaltung, des Klimas, der Hydrographie und der Meerestierwelt. Es folgt die Darstellung der geschichtlichen und technischen Entwicklung der Seefischerei, wobei zwischen der Ruderboot- oder Kflstenfischerei-Periode, der Segelschiff-Periode und der Dampf- und Motorschiff- oder Hochseefischerei-Periode der Gegenwart unter- schieden wird. Von besonderem Wert sind die dann folgenden Mitteilungen flber den gegenwártigen Stand des so wichtigen Gewerbes, wobei die Nutzfische, ihr Fang und ihre Verwertung, Köder und Köderfang, die Fangergebnisse und die Ausfuhr von Fischereiprodukten ausfflhrlich behandelt werden. Besonders interessant ist der Teil, in dem die Entwicklung der Fahrzeugstypen vom kleinen Boot bis zum groBen, mo- dernen Hochsee-Fischdampfer geschildert werden, ebenso die för Island typischen Fanggeráte. Mit den am Faxaflói gelegenen Landungsplátzen und Fischereiháfen beginnend, láBt uns Verfasser mit ihm eine Reise flber die West-, Nord- und Ostkúste bis zur Södkuste und den Vestmanneyjar unternehmen, wobei die besonderen Ver- háltnisse aller gröBeren und kleineren Fangplátze uns vor Augen gefflhrt werden. Den SchluB der Arbeit machen Mitteilungen flber die Fischereiverwaltung und die Fischerei- gesetzgebung, sowie ein ausföhrliches, 58 Nummern umfassendes Schriftenverzeichnis. Es ist die erste zusammenfassende Darstellung aller Zweige der islándischen See- fischerei, aus der wir die auBerordentlich groBe Bedeutung des Gewerbes erkennen lernen. Stand doch das kleine Land unter den nordeuropáischen, Seefischerei treiben- den Nationen im Jahre 1928 hinter GroBbritannien (1 059 000 t), Norwegen (1 035 000 t), Deutschland (316 000 t) mit 280 000 t schon an vierter Stelle in bezug auf die Menge der von den Fischereiflotten erbeuteten Seefische. Die ausgezeichnete, vom Verfasser in gutem Deutsch geschriebene Arbeit ist mit einer von ihm gekennzeichneten Karte der wichtigsten Fanggrúnde und Fischerei- háfen versehen und mit 61 zum groBen Teil sehr schönen Bildern geschmflckt. Cuxhaven H. Lúbbert 6. THULE, 24. Geschichten vom Sturlungengeschlecht. Úbertragen von Walter Baetke. Jena 1930. geb. 12,50 RM. Zur Festfeier Islands ist der letzte Band der Sammlung Thule rechtzeitig heraus- gekommen und er ist eine wflrdige Ehrengabe des verdienten Verlags. Vielleicht war bei diesem Band dem Úbersetzer die schwierigste Aufgabe gestellt, die irgendein Band der Sammlung mit sich brachte. Es handelte sich darum, aus dem umfassendsten Werk der altislándischen Literatur eine passende Auswahl zu treffen (das Ganze zu bringen war selbstverstándlich ausgeschlossen) und dieses för den Leser genieBbar zu machen. Man muB anerkennen, daB beide Aufgaben vollkommen gelöst sind, soweit das eben möglich ist. Zum raschen Lesen eignet sich das islándische Schrifttum flber- haupt nicht, aber bei den Sturlungengeschichten ist ein eindringendes und sehr sorg- fáltiges Studium nötig, um dem Gang der Ereignisse auch nur einigermaBen folgen zu können. Dazu gehört vor allem genaues Verfolgen der einzelnen Personen und der Schauplátze und das ist bei den Tausenden von Namen eine schwere Aufgabe. B. hat mit unermfldlichem Eifer durch Anmerkungen dafflr gesorgt, daB nach Möglichkeit 27

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