Læknablaðið

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Læknablaðið - 15.11.1958, Blaðsíða 22

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94 LÆKNABLADIÐ man bei sehr protrahierter Pred- nisontherapie dennoch eine zeit- weilige Priifung des Kaliuin- spiegels im Blute durchfuhren soll, um gegebenenfalls zu sub- stituieren. Besonderer Berucksichtigung bedarf die Calciumbilanz; denn die renale Calciumausscheidung ist bei lángerer Verabfolgung von höheren Prednisondosen ge- steigert und es kann zu erheb- liclien Osteoporosen kommen. Diese Beobachtung wurde vor allem bei der monatelangen Prednisontlierapie bei cbro- nischen Polyarthritikern ge- macht. Es wird notwendig sein, diese klinisclie Vorsiclit auch auf das Gebiet der Astlnnathera- pie vor allem bei álteren Pa- tienten zu iibertragen. Liegen von vornlierein schwere osteo- porotische Zustánde vor, sollte man sicli ernsthaft úberlegen, ob man niclit von der Predni- son-Anwendung absehen sollte. Ein vor wenigen Jahren nocli scliweres Tlierapie-Problem war die Kombination von Asthma und Tuberkulose. Man var zu Anfang verstándlicherweise mit der Anwendung von Cortison zurúckhaltend. Die klinische Er- falirung der letzten 2—3 Jahre hat gezeigt, dass jeder tuberku- löse Asthmatiker Prednison er- halten kann, wenn man die Tu- berlculose mit entsprechenden Tuberkulostatica abdeckt. Die- ser Therapie-Gewinn ist nicht nur fúr den tuberkulösen Asth- matiker in jugendliclien und mittleren Lebensjahren oft le- bensentscheidend, sondern vor allem auch fúr den Altersasth- matiker mit einer Alterstuber- kulose, — eine Kombination, der wir mit dem Álterwerden der Menschen in Zukunft háufi- ger begegnen werden. Ein Hinweis auf eine Weiter- entwicklung des Prednisolon sei an dieser Stelle gegeben. Durch Biosvntliese ist es gegliickt, in das Molekiil des Prednisolon ein Fluor-Atom in 9. -Stellung und eine weitere 16. = hydroxy = Gruppe einzubauen (Triamcino- lon). Dieses neuartige Predni- solonderivat verfúgt iiber eine vermehrte Glucocortieoidwirk- ung, weiterliin liofft man, den Mineralhauslialt in nocli bes- serem Gleicbgewiclit zu lialten als es bislier bei Prednison möglich war. Die Produktion von Salzsáure und Pepsin im Magen ist im Vergleich zu frúher nicht so ausgeprágt, so dass es vielleicht möglich sein wird, auch bei gleichzeitig vor- iiandenem Ulcus ventriculi die Asthmatherapie erfolgreicli durchzufúhren. Dieses neue Fluorpráparat ist tierexperimentell im Leber- glvkogentest mit Hydrocortison, Prednison und Prednisolon in Vergleich gesetzt worden. Hier- bei liat sich ergeben, dass seine Wirkung 18—36 mal intensiver

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