Árbók Háskóla Íslands - 01.01.1962, Blaðsíða 42
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Uppsölum, er merki um vináttu vora. Á hann eru skornar feg-
urstar íslenzkar ljóðlínur um ísland:
Landið er fagurt og frítt
og fannhvítir jöklanna tindar,
himinninn heiður og blár,
hafið er skínandi bjart.
Réktor Othmar Kuhn, Universitát Wien:
Ich bin gekommen, um Ihnen, Magnifizenz, und der Uni-
versitát von Island die herzlichen Griisse und Gliickwunsche
der Universitát Wien, der áltesten des deutschen Sprachraumes,
zu uberbringen. Wenn Ihre Universitát das fiinfzigste Jahi
ihres ruhmreichen Bestehens beendet, unsere dagegen in kur-
zer Zeit das sechshundertste, so waren dafiir in erster Linie
Unterschiede der Bevölkerungszahl und der weltpolitischen Lage
massgebend. Denn wir wissen, dass zur Zeit, als die Universi-
tát Wien gegriindet wurde, Island bereits seine kulturelle Bliite
erlebt hat.
Wien liegt ja nicht nur an der Grenze von West- und Ost-
europa, sondern auch an der zwischen Siid- und Nordeuropa.
Und wenn wir gerne den Wurzeln der antiken, mediterranen
Kultur in Griechenland und Italien nachgehen, so nicht min-
der jenen der nordischen Kultur, dort wo sie noch bis heute
sichtbar und hörbar sind, in Island.
Ich verbinde aber mit meinen Wiinschen auch eine Bitte,
jene nach einem intensiveren Kontakt zwischen unseren Uni-
versitáten. Die Wissenschaft trágt heute eine schwerere Ver-
antwortung, als je im Verlauf der ganzen Geschichte. Sie hat
bisher unbekannte Kráfte entfesselt, denen die moralische Ent-
wicklung der Menschheit noch nicht gewachsen ist. Wir miissen
verhindern, dass diese Kráfte zu blossen Machtinstrumenten
werden und dass damit die Wissenschaft zu einem Handlanger,
einem blossen Waffenlieferanten degradiert wird. Das wáre
natiirlich eine Aufgabe, der der Einzelne, auch die einzelne