Jökull - 01.12.1955, Síða 12
kleiner, kurzer Rest einer iiberfahrenen Encl-
moriine liegt im östlichen Feld, knapp 2 km
siidlich der 1890er Lage. Aber es miissen kiirz-
ere, jiingere Gletschervorstösse zwischen den
Höhen + 741 und + 722 m stattgefunden ha-
ben. Denn hier liegen vier stark hervortretende
Endmoránenwálle mit eingeschachtelten Seen
hintereinander. Es sind Stauchwálle aus humos-
en feinen Staub- und Sandablagerungen mit
Grundmoráne und Toteis. Sie sind nicht vom
1890er Eis iiberfahren worden. Bemerkens-
wert ist, dass im innersten, also 4. Wall die
1875 Aschenlage mit eingefaltet worden ist. Ent-
weder ist das 1890er Eis schnell und leicht uber
diese Talenge hinsweggeglitten, so dass keine
Aufstauchung erfolgte, oder aber der Boden war
noch winterlich hart gefroren, als das Eis vor-
wárts drang, und daher keine Aufpressung ein-
setzte, wie Þorleifur Einarsson meint. Da der Eis-
rand 1933 eben nördlich der Illakvísl stand, (frdl.
mdl. Mitt. v. P. Hannesson), so muss der Vor-
schub in diese Talform vorher erfolgt sein, viel-
leicht 1931, zur gleichen Zeit wie am Eyja-
bakkagletscher, (Thorarinsson 1938). Eine Fort-
setzung nach Westen oder Osten gibt es nicht.
Die auf der Skizze verzeichneten Eisrandlag-
en von 1933 (P. Hannesson) von 1937 (Karte
Bl. 95) und von der Luftaufnahme 1945 sind
im Gelánde nicht als scharfe Grenze nachzu-
weisen. Der Rand von 1955 ist nach unseren
Bebachtungen schátzungsweise gezeichnet. Seit
1945 ist der Eisrand etwa 1 km zurúckgewichen.
Dieses freigewordene Gebiet zeigt ein voll-
kommen anderes Gesicht als das eben skizzierte
bis zur 1890er Moráne. Ein riesiges Feld von
Schmelzwassersanden mit einzelnen Terrassen-
resten, Geröll und Grundmoráne, alles ausge-
breitet úber Toteis. Daher viele eingesunkenen
Löcher, Seen, Túmpel und z. T. grossartige
Reste von inglazialen Ivanálen.
Der Illakvísl entspringt westlich aus dem
Eise, dicht am freigetauten, kleinen Berg,
(760 m ú. M.). Er bildet zunáchst einen lang-
gestreckten See. Dort, wo cler Illakvísl aus dem
See herausfliesst, kommt Tillit mit Basaltlage
zu Tage. Dieser ist von Rinnen, Strudellöchern
und tiefen Klammern reizvoll zerschnitten.
Vor sehr kurzer Zeit ausgetaute Grundspalten-
fullungen, 5—8 m hoch und, da noch nicht
lange vom Winde bearbeitet, noch sehr tonig,
erheben sich eindrucksvoll am Siiclfuss von
Berg + 760. Dieser ist fast ganz mit álteren,
1890er, und daher mehr kiesigen Grundspal-
tenrúcken bedeckt.
Die Oser (Esker) treten mehrfach auf. Be-
sonders aufallend sind sie vor dem Tor der
Illakvísl und der Kringilsá.
Im ganzen Ivringilsárrani sind Solifluktions-
bildungen sehr spárlich. Auch konnten wir
keinen dauernd gefrorenen Boden feststellen.
Palsen (dysjar) gibt es nur ausserhalb der
1890er Moráne in der Náhe des Kringilsá-
Wasserfalls.
Schriftenverzeichnis:
Hoppe, Gunnar, and Schytt, Valter. Some Obser-
vations on Fluted Moraine Surfaces. — Geo-
grafiska Annaler 1953, h. 2.
Gripp, K. Glaziologische und geologische Ergeb-
nisse der Hamburg, Spitzbergen Expedition
1927. — Naturw. Ver. Hamburg, Abh. 22, 1929.
Thorarinsson, Sigurdur, Ííber anomale Glet-
scherschwankungen. — Geol. Fören. Förh.
Stockholm 1938.
Thoroddsen, Th., Island, Ergh. Pet. Mitt., 152
u. 153, 1905/06.
Todtmann, E. M., Glazialgeologische Studien
am Súdrand des Vatnajökull (Sommer 1931).
Forsch. u. Fortschr., 8, Berlín 1952.
Todtmann, E. M., Im. Gletscherrúckzugsgebiet
des Vatnajökull auf Island, 1951. Neues Jb.
Geol. Paláont. Mh. 9, 1952.
Todtmann, E. M., Am Rand des Eyjabakka-
gletschers, Sommer 1953. — Jökull, 3. Jg.
1953, Reykjavík.
ÁGRIP:
Sumarið 1955 vann Dr. E. M. Todtmann að
jöklafræðilegum rannsóknum við jaðar Brúar-
jökuls á Kringilsárrana. 1 för með henni var
ungur íslendingur, Þorleifur Einarsson, er
stundar jarðfrceðinám í Þýzkalandi. I ofanritaðri
grein rekur Dr. Todtmann breytingar þœr, sem
orðið hafa á jaðri Brúarjökuls, síðan hann hljóþ
fram 1890. Styðst hún við eigin athuganir, flug-
myndir frá 1945 og athuganir Pálma Hannesson-
ar, er dvaldist á þessum slóðum sumarið 1933.
]ökulgarðar, mismunandi gamlir, sýna, að síðan
1890 hefur jökuljaðarinn stundum verið kyrr-
staður eða gengið fram. Siðast gekk hann fram
1933. Síðan 1945 hefur jökuljaðarinn hörfað
um 1 km á Kringilsárrana. Meðfylgjandi kort
sýnir núverandi staðhœtti á landssvœði því, er
jökullinn hefur hörfað af siðan 1890.
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