Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.2010, Blaðsíða 54
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Kolbrun Haraldsdottir
Ånderungen scheinen darauf hinzudeuten, daft die Flateyjarbok fur
einen islåndischen Empfånger, sehr wahrscheinlich den Auftraggeber
selbst, konzipiert war.
c. Im SchluSteil der Olaf s saga belga in der Flateyjarbok hat Jon
ForSarson systematisch Kapitel weggelassen oder Auszuge von Ka-
piteln angefertigt, deren Stoff in der Handschrift Hulda, am 66 fol.,
iiberliefert ist. Es spricht vieles dafiir, daft Jon Håkonarson bereits im
Besitz von Hulda war, als er die Flateyjarbok anfertigen liefi. Es hatte
iiberhaupt keinen Grund dafiir gegeben, bei der Auswahl der Texte fur
die Flateyjarbok Riicksicht darauf zu nehmen, welche Manuskripte
Jon Håkonarson schon besaft, wenn das Buch ein Geschenk flir Konig
Olåff iv. Håkonarson hatte werden sollen. Die Auswahl und Anord-
nung der Texte in der Flateyjarbok deutet also darauf hin, daft das Buch
fiir den Auftraggeber selbst bestimmt war, und nicht flir den Konig.
d. Nach dem Zeugnis Magnus Forhallssons wurde die Flateyjarbok
im Jahre 1387 geschrieben. Es gibt keinen Grund, anzunehmen, dafi
diese Aussage Magnus’ anders als wortlich aufzufassen sei.
e. Eine Untersuchung der Schreibung des Mediopassivs im gesam-
ten Teil Magnus Forhallssons der Flateyjarbok zeigt, daft in Spal-
te 1—10, 750—754 und 847—90i(Zeile 29) der Gebrauch der Medio-
passivendung ‘zft’ plotzlich stark zunimmt, auf Kosten der weitaus
håufigsten Schreibweise ‘z’; in den letzten Spalten des Manuskripts,
Spalte 90i(Zeile 30)—905, wo Magnus nach und nach die Annalen der
vier letzten Jahre, 1391-1394, eingetragen hat, kehrt sich das Verhålt-
nis zwischen ‘z’ und ‘zft’ vollig um, ‘z’ verschwindet beinahe, und ‘zft’
wird beherrschend. Spalte 1-10, 750-754 und 847-90i(Zeile 29), die
samt Vorwort eine Art Rahmen um den Hauptteil des Manuskripts
bilden, miissen demnach wåhrend ein und derselben Arbeitsperiode