Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.2010, Síða 19
Zum Empfånger der Flateyjarbok
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sei um 1382 begonnen worden, bevor Jon Håkonarson den Hof Vi3i-
dalstunga kaufte. Es konne gut sein, dafi die ersten Blatter eben 1387
geschrieben worden seien, das Kapitel “Hvarf Olåfs Håkonarsonar”
håbe Magnus spater hinzugefiigt, die Eintrage fur die letzten Jahre in
den Annalen seien 1387—1395 geschrieben worden.16
Stefan Karlsson betont die Bedeutung der Åufterungen Magnus
Forhallssons; nach dessen Aussage sei die Flateyjarbok 1387 geschrie-
ben worden. Und auch wenn das Manuskript umfangreich sei, spreche
nichts dagegen, dafi Jon For3arson seinen Teil des Buches ganz in
jenem Jahr geschrieben håbe, und Magnus Forhallsson den groftten
Teil seines Teils. Zumindest gebe es keine zwingenden Grunde, anzu-
nehmen, daft mit dem Schreiben des Manuskripts viele Jahre ffiiher
begonnen worden sei.17
Bjorn Forsteinsson war der erste, der die Entstehung der Flateyjar-
bok mit dem gemeinsamen Konig der nordischen Lander und der Vor-
geschichte der Kalmarer Union in Verbindung brachte. Die Islander
hatten erfahren, dafi der junge Konig Olåfr Håkonarson den Namen
des heiligen Olåff Haraldsson nach dessen eigener Anweisung truge,
sie hatten sich fur das nordische Grofireich Olåfr Håkonarsons begei-
stert und sich darangemacht, ein Buch mit Geschichten und Gedichten
iiber seine Vorgånger auf dem norwegischen Thron zu schreiben. Jon
Håkonarson in Vibidalstunga håbe seine Priester das Buch schreiben
lassen, bis Konig Olåfr 1387 “verschwand”.18 Bjorn geht also davon aus,
dafi die Flateyjarbok 1387 geschrieben worden sei.
Olafur Halldorsson hat ahnliche Ansichten iiber die Flateyjarbok
wie Gustav Storm, verbindet sie aber mit der Idee vom Konig der nor-
dischen Lander. Olafur nimmt an, dafi das Manuskript der urspriingli-
16 SigurSur Nordal et al. 1944, S. x—xi.
17Stefan Karlsson 1970, S. 298—299; Nachdruck Stefan Karlsson 2000, S. 353.
18 Bjorn Thorsteinsson 1985, S. 113—114; Bjorn I>orsteinsson und Bergsteinn Jonsson
1991, S. 143-144.