Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.2010, Page 74
64
Wilhelm Heizmann
aus 178 zweispaltigen Blatter im Format 25 x 20 cm. Der unge-
mein sauber und sorgfaltig geschriebene Codex ist mit zahlreichen
farbigen, im Vergleich zu Holm perg 11 4W jedoch deutlich we-
niger aufwendigen Initialen sowie mit Uberschriften versehen.25
Neben einem umfangreichen Prolog (lva—3rb.23), einem Parade-
beispiel des florissanten Stils, enthålt die Handschrift die Redakti-
on m des Marienlebens (3va-i6vb.9), den Prolog 2 (16vb.10-17ra.22),
62 + 131 Marienmirakel (17^.23—98va; 99va—l'j'jrb) sowie zwei
Mirakel-Register (98va—991b; I77rb-i78rb). Der Text des Bernhard-
Abschnittes (38vb—39va) ist gegenuber dem der anderen Handschrif-
ten, insbesondere wegen seiner erheblichen Kiirzungen, die auch die
Redaktion m gegenuber den Redaktionen 1 und 11 kennzeichnen,
deutlich sekundar.
Das Fragment am 240 ix fol (a/a2~10-, Mar24oa) stammt aus der
Zeit zwischen 1350 und 1400.26 Es besteht aus 11, zweispaltig be-
schriebenen Blåttern im Format 30,7 x 23,2 cm. Rote Uberschriften
und illuminierte Initialen sind nur noch relikthaft zu erkennen.27 Zum
selben Codex gehorten urspriinglich die beiden, als Buchumschlag ver-
wendeten Blatter von Lbsfrg4 (Mar4) mit den Mafien 32 x 21 cm, die
1901 aus der Reykholtskirkja in das Landsbokasafn kamen.28 Dabei
folgt Blatt 1 dem Blatt 5 in am 240 ix fol, Blatt 2 folgt Blatt 7. am 240
ix fol enthålt neben dem Prolog in florissantem Stil (lra—vb) insgesamt
26 Mirakel (2ra—nvb), Lbsfrg4 ergånzt davon den Text zweier Mira-
kel. Im Vergleich zu Holm perg 114to deckt dieses Fragment nur etwa
das erste Viertel des Bernhard-Abschnittes (6vb).
25 Godel 1897-1900, S. 34 f.; Unger (Udg.) 1871, S. xiv f.
26 ONpReg 438; vgl. 479.
27 Kålund 1889, S. 209; Unger (Udg.) 1871, S. xxm.
28 Jakob Benediktsson 1959, S. 2.