Fróðskaparrit - 01.01.1970, Qupperneq 335
Die Práteritoprásentien im Fároischen
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Andererseits gehort zu kann fast iiberall kunnul-i\ nur ein-
mal, in Kir, habe ich kunna gehort.1!)
Zu skal gehort zumeist skulul-i, das ich nur noch vereinzelt
in Sum und als Zweitform in Hós, Sví als [skudco, -1] gehort
habe; ansonsten liegt [skcolto,-i] mit Kurzvokal vor (vgl.2.1).
Die Form skula [skcola] war in San und in Kla, Við, Kir, als
Zweitform in Tór, Myk, Oyn, Gjó, Sví zu horen. Eine Form
skulja [skcolja] habe ich in Hva notiert.20
Zu man gehórt vor allem munnul-i [mcono),-i], das ebenfalls
Kúrzung des Vokals zeigt. Zumeist als Zweitform ist munna
[mcona] fur Svk, Ves, Ská, Oyn, Við, Kir, Sví belegt.21
Aufierdem war in Svk munja [mconja] zu hóren, offensichtlich
wie skulja eine Angleichung an Verben vom Typ telja\ inner-
halb der Prát.Prás. wáre vilja das Muster.
Die meisten Varianten zeigt der Plural zu má, nachdem hier
die an. belegten Basen mega, muga, moga22 und die Basis mugu
fortgesetzt werden und zudem Formen aus dem Verbum man
eingedrungen sind (vgl.1.6).23
Wie die Karte zeigt24, erscheint nur vereinzelt mega, als
[me:a] oder einmal — ebenfalls lautgerecht mit Hebung — als
[mi:a]; dazu ist die Mischform [mi:co] einmal belegt. Muga
liegt vor als [mu:a], einmal als [mu:ja], mugul-i als [mu:(w)co,
mu:i]; moga als [mo:a]. All diese Formen sind geographisch
stark durchmischt. — Die Form munna [mcona] ist dagegen
nur im NO und vor allem auf SUÐ belegt, wo daneben auch
munnul-i [mconco,-i] und munja [mconja] (s.o.) erscheinen.
19 Allerdings habe ich diese Form nicht konsequent genug erkundet.
Jacobsen/Matras nennt 1927—28 (S. 196) noch »kunna el. kunnu«, 1961
(S. 236) jedoch »kunnu el. kunna«.
20 Svabo (Sp. 760) hat als Inf. skulja.
21 Jacobsen/Matras 1927—28, 1961: »munna el. munnu«.
22 Vgl. Noreen, der S. 352 muga, moga nur als anorw. Nebenformen
fiihrt.
23 Jacobsen/Matras 1927—28, 1961 haben nur »mega el. mugu«.
24 Diese Formen wurden 1961 und 1966 in zusammen 55 Orten er-
kundet; die Doppelformen sind sicher noch zahlreicher als es die Befragung
ergab.