Mitteilungen der Islandfreunde - 01.06.1932, Blaðsíða 7

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dann wird je nach Bedarf damit verfahren. — Was fiir einen Nutzen hast du eigentlich davon? Was willst du damit machen ?" ,,Besitzen will ich es,“ antwortete Brandur, „hier auf dem Hugel will lch es haben. Zur Reserve will ich es haben, wenn einmal im Sommer kein Heu geerntet wird und ich es haben mu6. Es kann Jahre ohne Gras geben und es können Vulkanausbrúche kommen, bei denen alles Gewachs vergiftet wird, so wie es immer in der Notzeit nach den Ausbrtichen gewesen ist. Verstehst du mich jetzt?“ Und Brandur wankte von seiner Heudieme heim, zum Zeichen, dafi das Gesprách zu Ende sei. Sein Gesicht war kalt wie der Abendhimmel nach Sonnenuntergang. Und seine harten Ztige waren wie die Sprtinge der I'rostsplitter auf den Steinen und Htigelrándern, auf die am Tage die Sonnenstrahlen fielen, so daJ3 die Erostschicht sich ein wenig lockerte. Brandur ging ins Haus. Jón bestieg sein Pferd. Kaum, dafi ein Grufi gewechselt wurde. Beide waren zu aufgebracht. Das Pferd setzte sich in Trab, es wollte nach Hause. Das Tier spannte alle seine Kráfte an und fegte tiber die gefrorene Fláche, obwohl heftiger Wind ihm entgegen- sclrlug. Nach Sonnenuntergang hatte es begonnen aufzufrischen; ein pfeifender Sturm bhes jetzt durch das Tal und Jón um Mund und ■Nase, dafi der Atem in seinem Bart hángen blieb und dieser ganz grau Wurde. In Jón schwoll der Zorn. Er war leidenschafthch von Natur und Seit er die Gemeindeleitung tibernommen hatte, war er zu manchem scharfen Wortwechsel herausgefordert worden. Die Ueute in seiner Gemeinde waren genau so wie die Menschen anderswo; dauernd flickten sie der Gemeinde- ieitung am Zeuge, warfen ihr Torheit und Parteilichkeit vor, dabei bezahlten die meisten ihre Abgaben spát und mit halbem Widerwillen, gewöhnlich ein ganzes Jahr spáter als bestimmt gewesen war. Jón rief Slch die ganze Geschichte ins Gedáchtnis zurtick und tiberblickte den Weg, den er gegangen. Er war am Ende seiner Kráfte und hatte die ganze Elackerei satt. Nun aber hing das ganze Schicksal der Gemeinde an einem dtinnen Faden, den das Wetter in seiner entscheidenden Hand hielt. Jón begannen Nase und Backenknochen vor Kálte zu brennen, und die Schuhe, die im Frost hart wurden, prefiten seine Ftiöe zusammen1. In der Kehle brannte ihm stille Wut, die aus seiner Stimmung aufschlug. Er war stiH, als er am Abend heimkam, erzáhlte indes seiner Frau die Auseinandersetzung mit ihrem Vater. >.Ja,“ antwortete die Frau, „mein Vater glaubt an sein Heu und kann ^Ueht davon lassen, wieviel auch daftir geboten wird. Er ist nun einmal So> unser Vater.“ Schuhe aus SeehundsfelJ. 65

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