Mitteilungen der Islandfreunde - 01.06.1932, Page 41

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fiihren zu diirfen, den der Eortugiese Joao Vaz Corte-Real, Vater des bekannten Entdeckers Gaspar Corte-Real, iiber Island, Grönland und Nordamerika erstattete, nachdem er diese Gegenden als Gast der Expedition des danischen Königs Kristian I. uði 1472 mit Pining, Pothorst und dem diinisch-norwcgischen Piloten Johannes Scol- Vns kennengelernt hatte. Eie eigentliche Wende in der Kartographie Islands begann mit der um 1580 ge- zeichneten Karte des islándischen gelehrten Biscliofs Guðbrandur Thorláksson. t)ber 'hn schrieb H. bereits 1926 (Islandica Bd. 17) eine ausgezeichnete Monographie ,,Two cartograpliers", die das vorliegende Werk „Cartography of Iceland" trefflich ergánzt. Wáhrend der erste Abschnitt des neuen Buches die mittelalterlichen und weiteren Karten bis Ende des 17. Jahrliunderts beliandelt, umfaBt der zweite Hauptabschnitt die 200 Jahre von 1700 bis 1900. Man darf sagen, daB in ihm nichts fehlt, was von lrgendwelcher Bedeutung ware. Besonders sympathisch sind die Darlegungen fiber Islands zwei bedeutendste Kartographen der Neuzeit: Björn Gunnlaugsson (1788 bis ^876) und Thorvaldur Thoroddsen (1855—1921). In Verbindung mit letzterem finden fiuch die geologischen Karten Islands, abgesehen von den jfingsten 30 Jahren, be- sondere Darstellung. Mit dem Beginn der groBen Vermessung Islands durch die Ver- roessungsabteilung des dánischen Generalstabs igco endet das Werk. Rie beigefugten 27 Faksimilekarten, zu denen noch 10 aus der Monographie „Two cartographers" hinzuzurechnen sind, vervollstándigen den Wert der Schrift, die, wie schon eingangs gesagt, jeder, der sich ffir Island und besonders ffir das Gebiet seiner Kartographie interessiert, mit Dank begrfiBen wird. Heinrich Erkes SKIRNIR. Tímarit hins íslenzka bókmentafjelags. Reykjavík I931- Kas Jahrbuch der islándischen Literaturgesellschaft bringt neben einer Abliand- lung uber Handschriftenfragen von Finnur Jónsson, neben der islándischen Fassung bereits 1929 in der Zeitschrift ffir deutsche Philologie veröffentlichten Arbeit fiber Krsachen von Lautwandlungen im Islándischen von Guðmundur Finnbogasen und e>ner Darstellung der Aufgaben und der Organisation des Völkerbundes einige beach- tcnswcrte islandkundliche Beitráge. In solchen Beitragen, die im Skírnir von jeher einen breiten Raum eingenommen haben, wird die allgemeine, fruchtbare Verbunden- lleit der Islándcr mit allen Gebieten und Gegenstanden ihres Volkstums und 'hrer Heimatgeschichte immer sehr deutlich. Finnur Jónssen bietet in der Form eigener Lebenserinnerung einen Abschnitt aus der Geschichte der Lateinschule in Keykjavík (1872—1878), der einen guten Einblick in das islándische Schulwesen lener Zeit gestattet. „Kaupstaðarferðir 1880—90“ von Oddur Oddsson betitelt sich eine sehr lebendige und volkskundlich ergiebige Schilderung jener zum Verkauf der eigenen, zum Einholen der fremden Waren unternommenen Fahrten der Bauern in clen Handelsort. Heute werden diese furs islándische Volksleben so auBerordentlich uharakteristischen Handelszfige mit all ilirem Reiz und ihren eigentfimlichen Ge- PHogenheiten immer mehr durch den Autoverkehr verdrángt. Ein Beitrag von Guð- Diundur Finnbogason: „Die Islánder und die Tiere" vermittelt in sehr reizvoller Weise einen Eindruclc von der Rolle der verschiedenen Haustiere im Leben und in der Sprache ^es Islánders. Die Ffille der dargebotenen Gattungsnamen, Eigennamen und der auf Tiere bezogenen Sprichwörter und Strophen bringt einem den ungemeinen Keichtum der islándischen Sprache in allen Bezirken des volkstfimlichen Lebens zum BewuBtsein. Ein ganz und gar islándisches Unterfangen ist eine Abhandlung v°n Guðna J ónsson fiber Gauk Trandilsson, eine uns nur in Andeutungen tiberlieferte ffgur der Njálssaga, fiber die der Verfasser aber aus anderen Quellen soviel Notizen- “aftes zusammentrágt, daB er zu dem SchluB kommt: es hat eine Gaukssaga gegeben; v'as aber an Rohstoff von ihr auf uns gekommen ist, wáre wohl geeignet und wfirdig, au einer neuen Saga gedichtet zu werden. Ein weiteres Zeugnis ffir die Vorliebe der slánder ffir jede Art von Personen- und Familienkunde ist eine Arbeit von Einar Jónsson tiber zwei Islánder des 17. und 18. Jahrhunderts, die auch in die Volkssage 99

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