Gripla - 01.01.1990, Blaðsíða 150
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gest. 1458). Str. 10 nennt den Sohn der Kristín, Björn (Þorleifsson ríki,
um 1408-1467), und dessen Sohn Þorleifur (Björnsson, gest. um 1486).
In Str. 11 wird zunáchst der Schwiegervater des Björn Þorleifsson,
Loptur ríki á Möðruvöllum (Guttormsson, gest. 1432), genannt. Mit
dem in der zweiten Halbstrophe genannten Erlendur ist vermutlich
Erlendur Þorvarðsson (gest. 1576), der Ur-ur-Enkel des Loptur ríki,
gemeint; möglicherweise ist dieser Erlendur aber mit seinem GroB-
vater Erlendur Erlendsson (gest. um 1495), der mit Guðríður Þor-
varðsdóttir, der Enkelin des Loptur, verheiratet war, verwechselt.
Str. 12 nennt einen Torfi í Klofa und dessen Bruder Guðmundur á
Reykjahólum. Hier liegt eine doppelte Verwechslung vor: Torfi í
Klofa (ríki Jónsson, gest. um 1504) war ein Urenkel des Loptur ríki,
hatte aber keinen Bruder. Mit Guðmundur á Reykjahólum mu8 Guð-
mundur ríki Arason, der im 15. Jhdt. lebte, gemeint sein; seine Halb-
schwester Ólöf Aradóttir war mit einem unehelichen Sohn des Loptur
ríki, Sumarliði, verheiratet; auch dieser Guðmundur hatte jedoch kei-
nen Bruder. Erlendur Ólafsson - oder seine genealogische Quelle -
hat offensichtlich Torfi Jónsson í Klofa mit Torfi Arason hirðstjóri
(gest. 1459) verwechselt und Torfi und Guðmundur aufgrund des Va-
tersnamens und wegen ihrer Beziehungen zur Familie des Loptur ríki
zu Briidern gemacht.
Str. 13 nennt den lögmaður Eggert (Eggertsson) í Víkinni und seine
Nachkommen. Auch hier sind die Angaben nicht ganz korrekt: Eggert
Eggertsson hatte einen Sohn, Hannes Eggertsson hirðstjóri (gest. vor
dem 23. Aug. 1534), dieser wiederum hatte einen Sohn, Eggert Hann-
esson lögmaður (um 1515/18-um 1583). Dieser Eggert Hannesson lieB
sich 1551 das Adelspatent seines GroBvaters vom König bestátigen, er
war der Vater der Ragnheiður, der zweiten Frau des Magnús prúði.
Str. 16 nennt die Bischöfe Jón Arason, Guðbrandur (Þorláksson)
und Brynjólfur (Sveinsson).
11. Eine so detaillierte Aufzáhlung vornehmer Ahnen muB auf schrift-
liche Quellen zuruckgehen, und tatsáchlich spricht Str. 15 (zweite
Halbstrophe) auch davon, daB der Dichter seine Weisheit aus Bu-
chern hat: ‘þo er af Bokabórvum blessudum nófn þesse . . . gott ad
heyra’.
Das Interesse an der Genealogie war weit verbreitet und hatte
durchaus praktische Grúnde; Erlendur konnte sich sowohl auf die