Milli mála - 26.04.2009, Page 281
den Besuchen gab es neben den Aufnahmen auch ein landes -
kundliches Programm. Wichtiger Bestandteil des Besuchs konzepts
war zudem die Tatsache, dass die isländischen Studenten in Berlin
bei den dortigen Studenten wohnten und beim Gegen besuch die
deutschen Studenten das Zuhause der Isländer kennen lernten. So
gelang ein authentischer Einblick in den Alltag der jeweils anderen
Kultur.
3.2 Fertigkeit Sprechen
Es lassen sich viele positive Aspekte bei der Arbeit mit mündlichen
Aufnahmen (früher Tonbandgeräte/Kassettenrekorder, heute digi-
tale Aufnahmegeräte) nennen: Die jeweilige Sprechzeit der einzel-
nen Studenten wird erhöht, da mehr Studenten gleichzeitig reden
können, das Arbeitstempo ist individueller, die Leistungs diffe -
renzierung innerhalb einer Gruppe wird erleichtert und es ermög -
licht gerade schüchternen Studierenden, erste Aufnahmen ge -
schützt vorzunehmen und diese dann beliebig oft zu wiederholen.12
Darüber hinaus ist Sprechen nahezu die zentrale Fertig keit, wenn
man sich in Interaktionen ausdrücken und verständlich machen
möchte. Dennoch:
Zu sprechen ist aber gar nicht immer so einfach, Sprech -
handlungen können ja – zumal in der Fremdsprache – auch
weniger gut oder gar nicht gelingen. […] Wer einen Gesprächs -
beitrag machen möchte, […] braucht Aufmerksamkeit und
Konzentration, um seinen Beitrag in der Kürze der Zeit zu organi -
sieren und zu realisieren, und er braucht Mut …13
Diesen Aspekten trägt die Arbeit mit Podcasts Rechnung, da zwar
das Sprechen in den Vordergrund gerückt wird, dafür jedoch genug
Zeit zur Verfügung steht und die Möglichkeit besteht, einen Bei -
trag mehrfach aufzunehmen und zu überarbeiten. Es ist ein ge -
ANNIKA GROSSE
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12 Siehe auch: Gert Solmecke, „Auditive Medien“, S. 420.
13 Hans-Werner Huneke und Wolfgang Steinig, Deutsch als Fremdsprache, Berlin: Erich Schmidt
Verlag, 2002, S. 128f.
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