Milli mála - 26.04.2009, Síða 285
Lernautonomie19 – der Studierenden, um eine differenzierte und
individualisierte Gestaltung des Lehrmaterials sowie eine Aus -
weitung der Sozialformen.20 Durch die Tatsache, dass sich die
Studenten innerhalb eines vorgegebenen Rahmenthemas selb-
ständig mit einem Aspekt beschäftigen sollten, haben sie autonom
entschieden, was sie lernen, welche Vokabeln wichtig sind, welche
Informationen sie benötigen und beschaffen müssen. Die Stu -
denten waren sehr motiviert, da sie eigenverantwortlich und sehr
selbständig in ihren Gruppen arbeiteten. Der gemeinsam ausge-
handelte Kursplan gab ihnen die nötige Sicherheit und informierte
über die Rahmenbedingungen.
Der Sprachunterricht braucht […] eine ermutigende Atmosphäre.
Er muss bemüht sein, immer wieder Anlässe und Situationen zu
schaffen, in denen die Lerner als möglichst autonom kommu-
nizierende, ganze Personen handeln können und in denen sie
eigene Intentionen verwirklichen.21
Durch ein klares Kursziel – die Publizierung von 2 Podcast-
Beiträgen je Gruppe zu festgelegten Terminen über ein gemeinsam
disku tiertes Thema – ging die Verantwortung für das Gelingen des
Kurses auf alle Teilnehmer über. Dieses Gefühl der Zugehörigkeit
und Selbständigkeit war sehr motivierend, wie in einer späteren
Evalu ation zu erkennen war. Neben der Eigenständigkeit und dem
Zugehörigkeitsgefühl war es auch das Feedback von außen, das ver-
stärkend wirkte: Sämtliche Aufnahmen sind im Internet auf einer
Blog-Seite publiziert, die die Möglichkeit der Kommentar-
Funk tion hat. Jeder Interessent konnte die Seite besuchen, die
Beiträge hören und kommentieren. So bekamen die Produzenten
des Bei trags Feedback zu ihren Aufnahmen und die Inhalte wurden
weiter diskutiert.
ANNIKA GROSSE
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19 „Lernautonomie bezieht sich […] auf Lernformen, in welchen sich der Lehrer darum bemüht
die Lernenden in die Prozesse einzubeziehen, die erforderlich sind, um erfolgreich zu lernen,
und ihnen mehr und mehr Verantwortung für das eigene Lernen zu übertragen.“ Dieter Wolff,
„Lernerautonomie und selbst gesteuertes fremdsprachliches Lernen. Überblick“, Handbuch
Fremdsprachenunterricht, S. 321–326, hier S. 321.
20 Vergleiche Gerhard Neuner, „Vermittlungsmethoden. Historischer Überblick“, Handbuch Fremd -
sprachenunterricht, S. 225–234, hier S. 231 f.
21 Hans-Werner Huneke und Wolfgang Steinig, Deutsch als Fremdsprache, S. 133.
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