Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1942, Blaðsíða 127
EINSCHRANKUNG D. ALKOHOLVERBRAUCHS
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glánzende Ergebnis auch anhalten wíirde, wenn man das Verbot
von einem zeitweiligen in ein dauerndes verwandelte. Von allen
Seiten erkannte man die augenfállige Besserung, und unter ihrem
Eindruck wurde, als alle Spiritusvorráte gezáhlt waren und das
Verbot aufgehoben werden konnte, die erste Steuererhöhung (im
Márz 1917) durchgefiihrt. Schon diese war riesig gross im Ver-
gleich zu den gewohnten Verháltnissen; denn sie brachte den
Preis fiir beispielsweise eine Flasche Aalborger Aquavit auf etwa
das Dreifache. Diese Erhöhung war jedoch ein Kinderspiel gegen-
uber der náchsten, durch die sie Ende 1917 abgelöst wurde, und
die unter normalen Verháltnissen prohibitiv gewirkt haben wiir-
de. Der alten Brennereiabgabe von 60 0re pro Liter ioo%igem
Spiritus wurde eine Zusatzahgahe hinzugefiigt, die auf die glei-
che Weise angegeben rund 20,00 Kr. betrug. Die Spiritusbesteue-
rung war damit auf etwa das ^fache gestiegen. Dies hátte viel-
leicht weniger bedeutet, wenn der neue Steuersatz nur zur Zeit
des Geldiiberflusses der Kriegsjahre hátte Anwendung finden sol-
len. Unter Zustimmung der Niichternheitskommission forderte
die Abstinenzbewegung indessen seine Erhaltung als festen Be-
standteil der dánischen Steuerordnung, und schon friih erkannten
auch die fiihrenden Mánner der Spiritusindustrie, dass die alten
Verháltnisse niemals wiederkehren wiirden. Der gleichen Auf-
fassung war die ausserordentliche Kommission vom 8. August
x9*4, die vorbereitende Instanz in allen Angelegenheiten der
Kriegsgesetzgebung. Im Einvernehmen mit dieser und nach ihren
E)irektiven ging das grösste Unternehmen, Die danischen Sprit-
fahriken A. G., daran, die gesamte Spiritus- und Hefefabrikation
zu konzentrieren, um den Betrieb im Einklang mit den Spar-
bestrebungen zu rationalisieren.
Einstweilen handelte es sich ausschliesslich um die Herstellung
von Spiritus zu technischen und áhnlichen Zwecken, wozu höch-
stens etwa ein Drittel des gesamten Vorkriegs-Jahresverbrauchs
der Brennereien an Rohstoffen zur Verfiigung gestellt werden
konnte. Es wáre daher irrationell gewesen, die hierdurch bedingte
geringe Produktion iiber eine grosse Anzahl von Fabriken zu
verteilen, von denen mehrere klein und unmodern waren. Nach-
dem die iiberfliissigen Betriebe eingestellt worden waren, wurde
die genannte Gesellschaft unter staatlicher Kontrolle Alleinherr-
scher auf dem Markte, und jetzt — nach 25 Jahren — sind nor-
malerweise nur zwei Spritfabriken (Aalborg und Hobro) und
zwei Hefefabriken (Randers und Slagelse) ausreichend, den Be-
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