Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1942, Blaðsíða 215

AUSBAU DER SCHWEDISCHEN WEHRMACHT 203
Truppen der Grossmachteheere nicht messen könnten; die Kader-
aufbesserungen, Materialanschaffungen und die bessere Ausbil-
dung sollten aber allmahlich die Aufriistungsperiode, die erfor-
derlich sein wiirde, bis das Heer mit Aussicht auf Erfolg zur
Lösung seiner Aufgaben im Kriege auch gegen hochqualifizierte
Truppen eingesetzt werden könnte, nicht unwesentlich verkiirzen.
Bei der Kriegsmarine wurde das Hauptgewicht auf den Aus-
bau der Kiistenartillerie gelegt. U. a. kam ein Kiistenartillerie-
korps auf Gotland hinzu.
Eine der wichtigsten Errungenschaften der 'Wehrordnung von
1936 war die Neuorganisierung und Zentralisierung der Leitung.
Zwar sollte ein höchster Befehlshaber erst im Kriege hinzutreten,
durch die Organisierung eines Oberkommandos der Wehrmacht
wurde aber ein zentrales Organ fiir die operativen Vorberei-
tungsarbeiten innerhalb der gesamten Wehrmacht und fiir die
Leitung dieser Arbeiten im Kriege geschaffen. Durch die Ernen-
nung von Oberbefehlshabern der drei Teile der Wehrmacht mit
den erforderlichen Stabs- und Verwaltungsorganen wurde Festig-
keit und Ordnung in Organisation und Leitung der verschiede-
nen Teile der Wehrmacht gebracht.
Die neue Wehrordnung sollte bei der Luftwaffe in sieben
Jahren und bei den iibrigen Teilen der Wehrmacht in zehn Jah-
ren durchgefiihrt werden.
Die Wehrordnung von 1936 wurde das Signal zu einem Auf-
schwung des schwedischen Militarwesens, der sicherlich seine Be-
deutung gehabt hat fiir die Belastungen, denen die Wehrmacht
m den letzten Jahren ausgesetzt gewesen ist.
Wahrend der Durchfiihrung der Wehrordnung von 1936
wurde die aussenpolitische Lage mit der Zeit mehr und mehr
gespannt, und der Staat sah sich deswegen veranlasst, bis zum
Friihjahr 1939 allmahlich steigende Summen zur Anschaffung
von Kriegsmaterial iiber den Plan von 1936 hinaus zu bewilligen,
insbesondere zur Fliegerabwehr. Zur Sicherstellung des vorlie-
genden Bedarfs an kriegsbereiten Truppenkráften zum Neutrali-
tátsschutz wurden zeitweise in gewissem Umfang áltere Wehr-
pflichtige zum Bereitschaftsdienst eingezogen.
Nach Ausbruch des Krieges im September 1939 und spáter
zu Beginn des finnischen Winterkrieges mussten diese Einberu-
fungen in grösserem Umfange als fríiher stattfinden. Dariiber
hinaus fanden u. a. beim Heere weitere Einberufungen von
álteren Wehrpflichtigen und Reserveoffizieren zu Ausbildungs-
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