Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1942, Side 130
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men, in den letzten Jahren betrug die Zahl bei etwa 550.000 Ein-
wohnern nur 5000—5500. Es lasst sich also unter Beriicksichti-
gung der Bevölkerungszunahme ein Riickgang auf ein Fiinftel
feststellen. Fiir Kopenhagen fiihrt eine entsprechende Berechnung
zu dem Ergebnis, dass die Anzahl der Verhaftungen pro Jahr
jetzt ein Drittel bis ein Viertel im Vergleich zu friiher ausmacht,
aber hier ist der Ausgangspunkt auch ein anderer, da die Stadt
in den Jahren um 1913 mit etwa 500.000 Einwohnern jáhrlich
nur etwa 8000—10.000 wegen Trunkenheit Verhafteter aufzu-
weisen hatte.
Wenn es nicht sicher ist, dass Trunkenheitsstatistik und Alko-
holismusstatistik einander entsprechen, so ist es auch nicht sicher,
dass die hier festgestellten Zahlen die Bewegungen des Verbrauchs
widerspiegeln. Es steht dem nichts im Wege, dass der Alkohol-
verbrauch, im Durchschnitt auf den Kopf der Bevölkerung an-
gegeben, zuriickgeht, dass aber ein verháltnismássig kleiner Kreis
von Trinkern immer noch zu den fleissigen Kunden der Polizei
und der Krankenháuser gehört. Umgekehrt kann der Verbrauch
steigen, ohne dass die Zahl der Trinker anwáchst und ohne dass
man mit Recht sagen könnte, dass die Niichternheit der Bevöl-
kerung (ein Begriff, der allerdings ziemlich schwer zu bestimmen
ist) dadurch verringert wiirde. Es ist deshalb nicht zulássig, den
Durchschnitts-Alkoholverbrauch ohne weiteres zu einem Niich-
ternheits-Thermometer zu machen.
Es diirfte in diesem Zusammenhang am Platze sein, besagten
Umstand hervorzuheben, weil der Alkoholverbrauch Schwedens
nicht wenig iiber dem dánischen liegt und das schwedische Kon-
trollsystem deshalb doch nicht als weniger effektiv hingestellt
werden soll als das dánische Besteuerungssystem. Das Entschei-
dende ist námlich nicht der Verbrauch, sondern der Missbrauch.
In keinem der beiden Lánder hat der Gesetzgeber etwas anderes
und mehr zu bekámpfen beabsichtigt als letzteren. Die hierbei
angewandten Hilfsmittel miissen also nach ihrem Vermögen be-
urteilt werden, die Trinksitten des Volkes zu sanieren. In die-
ser Hinsicht hat das schwedische System seine Aufgabe ausge-
zeichnet erfiillt, wenn auch der Riickgang des Verbrauchs mit
dem obenerwáhnten dánischen nicht Schritt gehalten hat, wobei
indessen wiederum zu beriicksichtigen ist, dass der Ausgangspunkt
in Schweden ein anderer war als in Dánemark. Umgerechnet m
reinen Alkohol (ioo%igen Spiritus) betrug der dánische Alkohol-
verbrauch zu Beginn des Jahrhunderts námlich ca. 8,0 Liter auf