Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1942, Page 198
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LE NORD
Land- und Wasserstrasse: sie lief anfangs auf dem Wasserwege
an der westlichen und nördlichen Kiiste des Ladogasees entlang,
dann in einem westlichen Bogen iiber Land und See nach dem
nördlichen Teil des Sees Pielisjárvi, wo die Strasse wieder auf
festem Boden weiterfiihrte bis zum Oulunjárvisee (Ule trásk),
der ebenso wie der Fluss Oulunjoki den Verkehr zum Bottnischen
Meerbusen vermittelte. Von der nördlichen Kiiste des Ladoga
fiihrte schon im 16. Jahrhundert auch eine Strasse nach Aunus.
Die Schiffahrt auf dem Saima See hat also eine lange Vor-
geschichte. Und es ist interessant festzustellen, wie die alten histo-
rischen Strassen denselben Strecken folgen, auf denen sich auch
spáter der Verkehr abgespielt hat; besonders nach der Erbauung
des Saima Kanals haben die Gewásser des Binnenseesystems Saima
eine grosse Bedeutung erhalten, nicht nur fiir den savo-karelischen
Handel, der friiher nach dem Bottnischen Meerbusen gerichtet
war, jetzt aber nach dem Finnischen Meerbusen geleitet wurde,
sondern auch fiir den Fremdenverkehr. Schnelldampfer fiir Rei-
sende unterhalten jetzt den Verkehr nach Norden zu den Puijo-
Anhöhen bei Kuopio und den grossartigen Koli Bergen am See
Pielisjárvi, bis in Gegenden, wo friiher nur die schlichten Ruder-
oder Segelboote der Einwohner die Wasserfláche belebten.
Saima stellt ja auch eines der interessantesten und wasserreich-
sten Festlandsgebiete der ganzen Erde dar, eine Amphibienland-
schaft, in einen fast unentwirrbaren Strudel von Wasser und
Land aufgelöst, wo einige Gemeinden iiber 60 % Wasserober-
fláche haben, und wo Ortsbestimmungen wie die folgenden vor-
kommen können: »ein Teich auf einem Inselchen in einem Bin-
nensee auf einer grossen Insel im Saima See«! Bereits um die Jahr-
hundertwende kamen aber auch andere Seengebiete im finnischen
Reiseverkehr zur Geltung: die Binnenseen in Háme (Tavastland),
auf denen der Dampferverkehr weiter ausgedehnt wurde, der
See Páijánne sowie die Gewásser des Keitele Sees. Jeder der beiden
Seen Saima und Páijánne umfasst Wasserwege von einer Aus-
dehnung von 700 Km.
Mit dem Eintritt der Selbstándigkeit riickten auch die nörd-
lichsten Gegenden des Landes sozusagen náher. Die Landstrasse
nach Inari (Enare) wurde im Laufe des vorigen Weltkrieges fer-
tig gebaut, und einige Jahre spáter wurde die Eismeerstrasse nach
Petsamo eröffnet. Auch friiher schon wurde wohl mancher von
der Sehnsucht nach dem Norden ergriffen. Lapplandsreisen lies-