Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1942, Page 200

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LE NORD
sen sich aber damals nicht so leicht verwirklichen. Noch vor
etwa 30 Jahren bedeuteten solche Reisen ein Stromauf-Staken mit
der Stange im Sommer oder Fahrten im Renntierschlitten (»Pulk-
ka«) im Winter. Mit der Entwicklung des Strassennetzes im Nor-
den wurde auch ein Reiseverkehr grösseren Stiles ermöglicht, der
Jahr fiir Jahr reger wurde, bis der gegenwártige Krieg ihm ein
vorláufiges Ende setzte. Worin der Reiz Lapplands eigentlich
besteht, haben sich vielleicht nicht einmal die begeistertsten Jáger
und Fischer klar gemacht, noch weniger die Reisenden im all-
gemeinen. Vielleicht liegt der Zauber Lapplands in gleicher Weise
in seiner Hochgebirgs- und Wildnisnatur wie in klimatologischen
Erscheinungen des Sommerlichts, als ob die Natur sich dieser
goldenen Strahlen bedienen wollte, um — wie Lope de Vega sagt
— der Flucht der Zeit Einhalt zu gebieten; aber auch der Fim-
bulwinter und das Nordlicht haben ihren Reiz ebenso wie der
Spátwinter, wo man gespannt den Sieg der Sonne erwartet. Das
Erhabene in der Natur wie in der Kunst ist ein Gefiihl, das aus
einer Mischung von Schreckendem und Verlockendem besteht.
Inari und das Patsjoki-Tal, Petsamo und die Eismeerkiiste
sind die grossen Reiseziele im östlichen Lappland geworden, Pal-
lastunturi und Hetta im westlichen. Und wenn die Landstrasse
lángs des Enontekiö-Arms eröffnet wird, werden neue Schön-
heitswerte uns begegnen und uns zu Reisen auffordern: ganz im
Nordwesten der máchtige Berg Saana, der gleich einem riesen-
haften Nilpferd den weiten Berggewássern des Sees Kilpisjárvi
entsteigt, mit dem Mallaberge als Pendant auf der anderen
Seite, der nunmehr auf Grund seiner interessanten Gebirgsflora
zu einem Naturschutzgebiet gemacht worden ist. In den Kiisten-
gegenden Siid- und Westfinnlands ist der Reiseverkehr, abgesehen
vom Verkehr zwischen den grösseren Stádten, immer geringer ge-
wesen. Die Scháren des Finnischen Meerbusens sind im allgemei-
nen ein dem Reisenden unbekanntes Gebiet geblieben, Aland aus-
genommen, das in der letzten Zeit auch Touristen vom Festlande
anzulocken begonnen hat.
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Die erste Phase der Geschichte des Reiseverkehrs in Finnland
ist weitgehend mit der Geschichte des Finnischen Touristenver-