Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1942, Side 201
REISEVERKEHR IN FINNLAND
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eins identisch. Der Gedanke, eine Touristenvereinigung in Finn-
land zu gríinden, diirfte in verschiedenen Lagern gleichzeitig auf-
getaucht sein. Drei Manner setzten diesen Gedanken in die Tat
um: der Griinder der geographischen Forschung Finnlands,
Ragnar Hult, der Bahnbrecher auf dem Gebiete der finnischen
Gymnastik, Viktor Heikel, und der Journalist August Schau-
man. Ferner haben Mánner wie Staatsrat August Ramsay, der
Archáologe J. R. Aspelin und der Professor der Physik Th. Ho-
mén zur anfánglichen Entwicklung des Vereins wesentlich bei-
getragen. Auch in spáteren Phasen der Entwicklung des finni-
schen Reiseverkehrs macht sich die Tátigkeit der leitenden Per-
sönlichkeiten geltend, unter denen in erster Linie Generaldirek-
tor Jalmar Castrén zu erwáhnen ist, der in den letzten 20
Jahren Vorsitzender des Vereins gewesen ist.
Bereits im Laufe der ersten Jahre seiner Existenz stellte sich
der Touristenverein die Aufgabe, den eigenen Landsleuten eine
bessere Kenntnis ihres Vaterlandes zu vermitteln, und zwar
durch Vortráge, Veröffentlichung von Reisehandbiichern und
Karten, Zeitschriften, Biichern, Fahrplánen usw. sowie durch re-
gelmássige Herausgabe eines Jahrbuchs. Gegen Mitte der i89oer
Jahre griindete der Verein in der Hauptstadt ein eigenes Biiro,
dessen Tátigkeit von Jahr zu Jahr an Umfang zugenommen hat.
Schon gegen Ende der i88oer Jahre wurden vielerorts Nieder-
lassungen des Vereins gegriindet, und es sind zur Zeit 21 Filialen
m verschiedenen Stádten und Gemeinden tátig, wobei die in
Kuopio die leitende Provinzfiliale ist.
Als das Interesse fiir den Reiseverkehr in Finnland ins Leben
gerufen wurde, gab es eigentlich nur eine Touristenroute: Wii-
Puri-Imatra, die durch Schnellpostwagen aufrechterhalten wurde.
Der Touristenverein erweiterte diese Route und verlángerte sie
durch anschliessende Dampfertouren iiber den Saima bis zum
Nordende dieses Sees, von wo aus man durch einen Schnellpost-
wagen Anschluss nach Kajaani (Kajana) erhielt. Der Strom-
schnellenverkehr den Oulunjoki entlang wurde nun vom Tou-
ristenverein iibernommen. Schon friiher hatten námlich private
Fiihrer von Stromschnellbooten Reisende mitgenommen. Jetzt
wurde der Touristenverkehr organisiert. Von diesem Zeitpunkt
her, d. h. dem Ende der i88oer Jahre, datiert auch die Griin-
dung der ersten Touristenherbergen.
Der finnische Reiseverkehr hatte indes im Anfang mit ziem-