Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1942, Síða 293
DIE DANISCHE HÖHERE SCHULE
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man den Mádchen dieselben Ausbildungs- und Erwerbsmöglich-
keiten geben will, zweitens, weil man der Auffassung ist, dass
diese Unterrichtsform viele wertvolle Seiten hat, die geeignet
sind, zu gegenseitiger Anerkennung der beiden Geschlechter bei-
zutragen. Neue Fácher wie Werkunterricht, Physik in der Mit-
telschule, Chemie in der Mittelschule und im Gymnasium, Bio-
logie und Geologie u. s. w. forderten den notwendigen Platz im
Lehrplan, neue Methoden sind durchgedrungen und haben Aner-
kennung gefunden. So z. B. der von Schweden eingefíihrte, spá-
ter zum Teil verlassene Klassenunterricht und vor allem das
Prinzip der Selbsttátigkeit und der rationellen Aneignung des
Stoffes (Schíilerversuche). Dies sind Verbesserungen, die nur
Konsequenzen der wichtigen Bestimmung íiber die Lehreraus-
bildung sind. Seit 1908 kann kein Lehrer und keine Lehrerin bei
den höheren Allgemeinschulen des Staates angestellt werden, ohne
eine Priifung in praktischer Unterrichtsfertigkeit und theoreti-
scher Pádagogik samt Schulhygiene bestanden zu haben. Die
Ausbildung besteht in einem Kursus von ungefáhr 4 Monaten in
einer Gymnasialschule unter der Anleitung und Kritik erfahrener
Lehrer. Dieselbe Regel gilt fur die stádtischen und privaten Gym-
nasialschulen. Bei weitem die meisten von den Lehrern sind aka-
demisch gebildet und haben die sogenannte höhere Lehramtsprii-
fung (Skoleembedsexamen) in zwei oder drei Fáchern, entweder
bei der philosophischen oder der mathematisch-naturwissen-
schaftlichen Fakultát, absolviert; einige haben die sog. Magister-
priifung (Magisterkonferens) in einem Fach bestanden. In den
stádtischen und privaten Mittel- und Realschulen haben die mei-
sten Lehrer Seminarausbildung.
Das Zensursystem ist das sogenannte Örsted-System, mit der
Zensur ug (= udmærket godt, »ausgezeichnet gut«) als der höch-
sten. Ferner kommen hinzu: mg (= meget godt, »sehr gut«),
g (= godt, »gut«), tg (= temmelig godt, »ziemlich gut«), mdl
(= maadeligt, »diirftig«) und slet (= schlecht). Diesen Zensu-
ren werden dann gewisse Zahlenwerte von +8 bis -f-23 gegeben;
sie entsprechen aber leider nur schlecht ihrer urspriinglichen Be-
deutung. So bezeichnet z. B. g durchaus nicht die »gute« Leistung,
sondern die recht ungeniigende; ebenso bezeichnet tg nicht die
»ziemlich gute« Leistung, im Gegenteil die entschieden geringe
u. s. w. Obrigens sind die Schulbehörden augenblicklich mit einer
bevorstehenden Revision des Zensursystems bescháftigt. Zensuren
werden fiir die einzelnen Leistungen im Examen erteilt, aber da-
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