Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1942, Blaðsíða 299
DIE DANISCHE HÖHERE SCHULE
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geld richtet sich namlich nach dem steuerpflichtigen Einkommen
des Familienvaters; liegt dieses unter einer gewissen Grenze (3000
Kronen), ist der Unterricht kostenlos. Ubrigens ist die Anzahl
der Abiturienten in Dánemark nicht relativ grösser als in ande-
ren Lándern, und man kann jedenfalls nicht das Anschwellen
derselben als Angriffsgrundlage gegen die Schule verwenden. Es
handelt sich hier vielmehr um eine internationale Erscheinung,
die mit sozialen Verschiebungen zusammenhángt.
Wie bereits erwáhnt wurde, war die neusprachliche Abtei-
lung iiberaus beliebt. Die Entwickelung hat jedoch mit sich ge-
bracht, dass diese Abteilung in steigendem Masse als Bildungs-
schule fiir junge Mádchen ohne Hinblick auf weitere Studien
betrachtet wird, oder auch als eine Schule fiir junge Mádchen,
die nach dem Examen Anstellungen im praktischen Leben
erhalten, fiir die eine Gymnasialausbildung gar nicht erforder-
lich ist. Naturlich kann nicht bestritten werden, dass es fiir ein
Volk niitzlich ist, dass so viele wie möglich an der Allgemein-
bildung des Gymnasiums beteiligt werden. Aber es ist und bleibt
ausser Zweifel, dass zahlreiche Eltern ihre Kinder ins Gymnasium
schicken, weil sie selbst eine Art honnetten Ehrgeiz besitzen; viele
von solchen Schiilern sollten eher in irgend einem Handwerk
oder einem anderen Berufszweig ausgebildet werden. Wáhrend
der starke Zugang an Schiilern also friiher besonders auf die
neusprachlige Abteilung entfiel, ist die mathematisch-naturwis-
senschaftliche in den letzten Jahren bevorzugt worden, und zwar
auf Kosten der neusprachlichen. Im Jahre 1903 waren von
100,000 Einwohnern 9,3 mathematische Studenten, im Jahre
1937 war die entsprechende Ziffer 25,8. Die Griinde dieser Ent-
wickelung sind verschiedener Art. Die neusprachliche Abteilung
erfordert mehr Vorbereitung zu Hause als die mathematische.
Die letztere ist zudem als Vorbildung fiir verschiedene Studien,
z. B. das medizinische, praktischer und vorteilhafter — die-
sem Mangel wurde aber teilweise durch die neue Verfiigung von
1935 abgeholfen, der zufolge Physik und Chemie, wie schon ge-
sagt, als Unterrichtsfácher auch in den sprachlichen Abteilungen
eingefiihrt wurden. Diese Anderung sollte eben fiir diejenigen
sprachlichen Abiturienten von Bedeutung sein, die sich dem Stu-
dium der Medizin widmen wollten. Ferner hat man wohl auch
in der mathematischen Abteilung eine grössere Möglichkeit fiir
ein glánzendes Resultat. Der wesentlichste Grund ist aber zwei-
felsohne in dem grossen Interesse fiir Technik und Naturwissen-