Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1942, Blaðsíða 301
DIE DANISCHE HÖHERE SCHULE
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Augenblick an vollkommen sein konnte. Der moderne Sprach-
unterricht erhielt erst recht langsam seine feste Form, und man-
ches wird noch zu verbessern sein. Uberhaupt mussten ja die
neuen Methoden einstweilen von einer Generation von Lehrern
entwickelt werden, die nach alten Grundsatzen ausgebildet waren
— oder gar keine pádagogische Ausbildung hatten! Gegen die
Mittelschule hat man eingewandt, dass zu viele ungeeignete Kin-
der zu ihr zugelassen wurden, Kinder, die die Schule zur Unzeit
verliessen, ohne Mittelschulpriifung und mithin ohne abschlies-
senden Unterricht. Diese Kritik war berechtigt. Mit geringerem
Recht hat man behauptet, dass die Mittelschule den Schíilern
eine ungeniigende Grundlage fiir das Gymnasium gebe. Behaup-
tungen dieser Art sind stark iibertrieben, aber es muss vor allem
daran erinnert werden, dass der Charakter der Mittelschule als
einer Kinderschule ausdriicklich im § 2 des Gesetzes festgestellt
wurde, und dass sie iiberdies nachgewiesenermassen als Ober-
stufe der Volksschule gebraucht worden ist in einem Umfange,
wie es sich die Váter des Gesetzes, Kultusminister J. C. Chri-
stensen und Professor Gertz, kaum vorgestellt hatten. Dadurch
ist die Mittelschule sozusagen gemeinsames Arbeitsfeld (einige
sagen: Schlachtfeld) fiir akademisch und seminarisch gebildete
Lehrer geworden. Sie ist gegenwártig ein Zankapfel in allen
schulpolitischen Erörterungen. Die Volksschullehrer, die natiir-
lich auf mehreren fachlichen Gebieten hinter den akademischen
Lehrern zuriickstehen und sich darum oft eine weitergehende
Ausbildung verschaffen miissen, haben von Zeit zu Zeit ihren
akademischen Kollegen elementare Veranlagung fiir den Kinder-
unterricht absprechen wollen. Man behauptet, die letzteren seien
geneigt, in zu hohem Grade Fachspezialisten zu werden; sie hát-
ten die Kinder arg iiberarbeitet und die Mittelschule zu einer
Paukereianstalt gemacht u. s. w. Von einigen Seiten hat man so-
gar dafiir propagandiert, dass die Volksschule die ganze Mittel-
schule iibernehmen und diese also in den Gymnasialschulen aus-
fallen solle. Es ist selbstredend, dass die Gymnasialschule solche
Gedanken bekámpfen muss, und es diirfte sehr zweifelhaft sein,
ob es jemals so weit kommen wird. Durch das neue Volksschul-
gesetz vom x8. Mai 1937 hat man den Versuch gemacht, durch
die Einfiihrung der sogenannten »praktischen Mittelschule« ohne
Priifung eine gewisse Ebenbiirtigkeit zwischen Volksschule und
Gymnasialschule zu schaffen. Diese praktische Mittelschule sollte
geeignet sein, der traditionellen Mittelschule die Konkurrenz zu