Fróðskaparrit - 01.01.1966, Page 99

Zum Hirnbau und Verhalten des Pilotwals
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gerundet. Auch in der Profilansicht erscheint das Cerebellum
durch die Grosshirnhemispháren weitgehend iiberdeckt.
Aus der Betrachtung dieser allgemeinen Formverháltnisse
ersieht man, dass der Pilotwal ein Gehirn mit typischen
Cetaceenmerkmale aufweist. Das Grosshirn ist anosmatisch
und besonders gross, es hat einen gut ausgebildeten Schláfen-
lappen und ein deutliches Tuberctílum olfactorium. Von den
Hirnnerven ist der Nervus acusticus am stárksten entwickelt
(siehe Tabelle II: Hirnmasse). An den Frontalschnitten ist der
Hypothalamus schmal, hingegen ist der Thalamus, auch ent-
sprechend der Rindenentwioklung, sehr ausgedehnt (Fig. 2).
Nach diesen anatomischen Feststellungen bleibt nun zu be-
stimmen, welche Rangstufe diese Hirnform im Rahmen der
Cetacea und der Eutheria aufweist.
Tabelle II:
Hirnmasse (in cm)
TIER Nr. 304 305 306 307
Gesamtlánge des Gehirns 172 180 160 160
Lánge des Grosshirns 160 175 140 140
Breite des Grosshirns 215 230 210 210
Hohe des Grosshirns 128 135 128 140
Temporalpol — Kaudalpol 118 127 118 130
Temporalpol — Frontalpol 65 68 70 65
Lánge der Fissura Sylvii Kleinste Entfernung zwischen den 54 55 63 60
Temporallappen 62 58 60 60
Breite des Tuberculum olfactorium 30 30 30 30
Lánge des Tuberoulum olfactorium 15 14 15 15
Lánge des Hypothalamus 12 12 12 11
Hypophysenlánge (Adenohypophyse) — — 12 —
Hypophysenbreite (Adenohypophyse) — — 25 —
Neurohypophyse (Lángsdurchmesser) — — 9 —
Neurohypophyse (Querdurchmesser) — — 10 —
Neurohypophyse (vertikaler 0) — — 4 —