Mitteilungen der Islandfreunde - 01.04.1934, Blaðsíða 12

Mitteilungen der Islandfreunde - 01.04.1934, Blaðsíða 12
Kiiste, uber 50 bis 80 Faden tiefem Wasser, in den kaltesten Monaten des Jabres (Januar bis April), ohne viel Rticksicht auf das Wetter nehmen zu können. Die Haie wurden an groBen Eisenhaken geangelt und am Bordrand mit ungefúgen spieB- und schwertahnlichen Werkzeugen umgebracht. Dies war nach der Erzah- lung alter Haifanger wegen der Wildheit und Stárke und unglaublichen Záhlebig- keit dieser gefáhrlichen Tiere nicht gerade leicht. Ein Bild von solchem Haifang mag der Nordmann vor Augen gehabt haben, der vor mehr als 1000 Jahren zum ersten Male die Geschichte erzáhlte, wie Thor weit drauBen auf dem Weltmeer die geftirchtete Midgardschlange an der Angel zum Boot emporzog und ihr seinen Hammer aufs Haupt schmetterte. Viele Jahrhunderte hindurch ist so die junge Mannschaft der Islánder Winter ftir Winter auf die See gegangen, und Fischerhtitte und Fischerboot haben einen groBen Anteil gehabt an der Formung des Volkes und seiner Kultur. Nirgends sonst hat der islándische Bauer je solche Gelegenheit gehabt, Zucht zu lernen und zu tiben, wie hier an Bord seiner Fischerboote, auf denen ein Wille herrschen muBte. Zwar war hier alles unendlich viel enger und ármer als in der groBen und glticklichen Zeit des Volkes im Gefolgschaftsdienst an den Königshöfen und auf den Wikingfahrten tiber alle Meere unseres Erdteils, aber dieser allwinterliche Kampf mit Sturm und See hat den Isltindern doch viel von ihrem Wagemut, ihrem offenen und weiten Blick und záhen Willen tiber die schlimmen Jahrhun- derte der Armut und Ohnmacht erhalten, viel mehr, als es das zwar auch weder leichte noch stumpfe sonstige Leben vermocht hátte; er hat ihnen den groBen Er- zieher Gefahr erhalten, der manchem anderen Volke verlorengegangen ist. Diese Verháltnisse in Island sind nicht verktimmerte Uberlebsel der groBen Wikingfahrten, sondern diese sind umgekehrt nur eine vortibergehende groBartige Steigerung jahrtausendealter, den spáteren islándischen im wesentlichen áhn- licher Zustánde, die auch wáhrend der Wikingzeit ohne Unterbrechung fortbe- standen haben. Sie sind nicht erst in Island durch die besonderen Verháltnisse des Landes entstanden, sondern sind aus der norwegischen Heimat der Siedler mitgebracht, in der die Verháltnisse durchweg sehr áhnlich waren. Auch in fast allen Teilen der tibrigen skandinavischen Lánder ist es áhnlich gewesen, und zwar um so mehr, je weiter wir in der Zeit zurtickkommen, denn die Siedlung hat sich tiberall erst in ziemlich spáter Zeit so weit vom Meere und den groBen Binnenseen entfernt, daB die Teilnahme nahezu der gesamten Bevölkerung an Seefahrt und Seefischerei, etwa in áhnlicher Weise wie bis in die jtingste Zeit in Island, unmög- lich wurde. Stellenweise sind nah verwandte Zustánde selbst schon bis in die Steinzeit zurtick nachgewiesen, und die schwedischen Felszeichnungen enthalten starkbemannte Boote nicht nur in der Ntihe der Ktiste, sondern tief ins Land hin- ein. Allerdings kommt hier sehr starke Binnenschiffahrt hinzu, die in Island nicht 12
Blaðsíða 1
Blaðsíða 2
Blaðsíða 3
Blaðsíða 4
Blaðsíða 5
Blaðsíða 6
Blaðsíða 7
Blaðsíða 8
Blaðsíða 9
Blaðsíða 10
Blaðsíða 11
Blaðsíða 12
Blaðsíða 13
Blaðsíða 14
Blaðsíða 15
Blaðsíða 16
Blaðsíða 17
Blaðsíða 18
Blaðsíða 19
Blaðsíða 20
Blaðsíða 21
Blaðsíða 22
Blaðsíða 23
Blaðsíða 24
Blaðsíða 25
Blaðsíða 26
Blaðsíða 27
Blaðsíða 28
Blaðsíða 29
Blaðsíða 30
Blaðsíða 31
Blaðsíða 32
Blaðsíða 33
Blaðsíða 34
Blaðsíða 35
Blaðsíða 36
Blaðsíða 37
Blaðsíða 38
Blaðsíða 39
Blaðsíða 40
Blaðsíða 41
Blaðsíða 42
Blaðsíða 43
Blaðsíða 44
Blaðsíða 45
Blaðsíða 46
Blaðsíða 47
Blaðsíða 48
Blaðsíða 49
Blaðsíða 50
Blaðsíða 51
Blaðsíða 52
Blaðsíða 53
Blaðsíða 54
Blaðsíða 55
Blaðsíða 56
Blaðsíða 57
Blaðsíða 58
Blaðsíða 59
Blaðsíða 60
Blaðsíða 61
Blaðsíða 62
Blaðsíða 63
Blaðsíða 64
Blaðsíða 65
Blaðsíða 66

x

Mitteilungen der Islandfreunde

Beinir tenglar

Ef þú vilt tengja á þennan titil, vinsamlegast notaðu þessa tengla:

Tengja á þennan titil: Mitteilungen der Islandfreunde
https://timarit.is/publication/323

Tengja á þetta tölublað:

Tengja á þessa síðu:

Tengja á þessa grein:

Vinsamlegast ekki tengja beint á myndir eða PDF skjöl á Tímarit.is þar sem slíkar slóðir geta breyst án fyrirvara. Notið slóðirnar hér fyrir ofan til að tengja á vefinn.