Mitteilungen der Islandfreunde - 01.12.1935, Side 7

Mitteilungen der Islandfreunde - 01.12.1935, Side 7
Geist nur almt, das Herz entdeckt die Quelle! Das Gehirn weiB weniger denn die Seele. Eine Kraft treibt alle Weltenrader, einen Willen wir im Weltall lesen, ob er strömt durcb menschliches Geáder oder lenkt der Sonnen Sterngescblechter. Aus dem Höchsten flicht der groBe Flechter sich sein Tau wie aus dem letzten Wesen. Wie die Liebe gleiche Ziige leihet, so er Herz an Herz zur Kette reihet, und wie Blicke, die von innen kommen, leuchtet’s strahlend aus dem Weltgesichte. Wie des Menschen Iíirn, was es vernommen, birgt als Stoff, den es aufs neue denket, wird hier jeder Laut ins All versenket, jede Tat zur wirkenden Geschichte. Stadt der Sage, kalter Mauern GröBe, Aufstieg du und Fallen, Praclit und BlöBe, Götter, Tempel, Bilder gehn in Scherben Wolkenballen gleich, vom Sturm zertrieben. Du warst da, dem Ew’gen zu vererben jenen Geist, der deinen Stahl geschliffen, deine Kraft in Wort und Bild begriffen, deinen Zug ins Weltgesicht geschrieben. Formen sterben, Steine selbst verwittern, Geist nur braucht vorm Tode nicht zu zittern. Ist wie Perlen der Unsterblichkeiten, tauchend auf, wo Land und Volk vergehen. Alles mag in Grab und Griifte gleiten, sterbend Scheit auf dem Altar des Lebens, alles sei in dunkler Hast vergebens — unsres Geistes Wirkungen bestehen! Ewigkeit, du eigenstes der Worte, Geistgebet du an des Todes Pforte, Lebenssehnsucht du im letzten Wurme,

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